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mit Blick auf Sa Dragonera

La Trapa, Mallorca

Am westlich Ausläufer des Tramuntana-Gebirges liegt das ehemalige Kloster La Trapa. Die Pfade zu seinen alten Steinruinen gelten unter Wanderern als Geheimtip der vielfältigen Aktivitäten auf Mallorca.

Besonders schön ist der alte Pilgerweg von Sankt Elm entlang der Steilküste. Der schmale Saumpfad ist Teil des Weitwanderwegs GR 221, der von Port d’Antratx durch die Tramutana bis nach Pollença führt.

Grundstück und Klosterkomplex sind heute als Naturschutzzone erhalten. Wer diesen Wegabschnitt der sogenannten „La Ruta de Pedra en Sec“ wählt, sollte Trittsicherheit mitbringen und schwindelfrei sein. Doch die abwechslungsreiche Tour wird letztlich mit einem grandiosen Panoramablick auf das Meer und die Dracheninsel Sa Dragonera belohnt.

Geschichte

Mallorca war seit jeher Ziel von Romantikern, Schmugglern und Piraten. Handelsschiffe nutzten die Baleareninsel als Zwischenstopp. Ende des 18. Jahrhunderts ließen hinter Sant Elm sogar ein Gruppe von Trappistenmönchen nieder. Auf der Flucht vor der Französischen Revolution hatten sie in den unberührten Bergen ein neues Zuhause gefunden.

Die Geistlichen errichteten einfache Gebäude und eine Kapelle. Sie betrieben Ackerbau, legten Terrassenfelder und Brunnen an und errichteten sogar eine Mühle. Doch der Trappisten-Orden war von den Franzosen verboten worden, nach den Mönchen wurde das Kloster ab ca. 1820 zu einer ungewohnten Ruine.

Die Gebäude zerfielen und das 80 Hektar große Klostergelände wurde erst im Jahr 1980 von der Umweltorganisation GOB mit Spendengeldern gekauft. Die alten Steinhäuschen werden nach und nach restauriert. In dem ehemaligen Klostergebäude soll sogar ein Herberge als Station des Fernwanderweg GR 221 eingerichtet werden.

Das ehemalige Kloster Sa Trapa in der Nähe des Küstenortes Sant Elm, Stein- und Backsteingebäude in Ruinen, umgeben von Garten, Ackerland und Bäumen, Mallorca, Spanien

Naturschutz & Kulturgut

Heute ist La Trapa Teil des Tramuntana Naturschutzgebietes. Rund um das Kloster findet man vielfältige Tier- und Pflanzenarten. Darunter sind 16 endemische Pflanzenarten, die nur an diesen Orten vorkommen. An den Berghängen wachsen 14 Orchideenarten, wilden Ölbäume und Rosmarien.

La Trapa ist ausserdem zum Symbol für die gesamte Umweltbewegung auf Mallorca geworden. So wurde ein Umweltzentrum für Kinder und Jugendliche eröffnet. Neben den etwa 2.500 Heranwachsenden besuchen jährlich etwa 12.000 Touristen La Trapa, bei denen es sich vorwiegend um deutsche Wanderer handelt.

In diesem Paradies für Naturliebhaber hat man auf den Wanderwegen entlang der Steilküste auch einen herrlichen Blick auf die Dracheninsel Dragonera, die sich ebenfalls ein Naturpark unter der Obhut des GOB befindet.

Zu bemerken ist noch, dass die Bauwerke des Klosters in der typischen traditionellen Architektur Mallorcas gebaut wurden. Die alten Häuser des Klosters, Kapellenreste, die Mühle und auch die Terrassenfelder sollen als Weltkulturerbe erhalten werden.

www.globalnature.org/La-Trapa

Fernwanderweg & Erreichbarkeit

Die Finca ist neben den Wanderwegen nur über einen stark gewundenen Schotterpfad zugänglich, die sich von Sankt Elm aus bis über den Gebirgspass Coll de ses Animes zieht. Er ist nur mit Geländewagen befahrbar und für den allgemeinen Verkehr gesperrt.

Die 6 Kilometer Strecke von Sant Elm zum Kloster gilt als einer der schönsten Wanderwege Mallorcas. Es gibt auch einen 8 Kilometer langen Rundwanderweg. Er führt durch dicht bewachsene Kiefernwälder und teilweise an der Steilküste entlang. Dabei werden rund 369 Höhenmeter überwunden.

Wichtig: Der von Trockensteinmauern gesäumte Wanderweg ist steil. Auf der gesamten Strecke sowie im Kloster gibt es keine Versorgung oder Mülleimer. Es sollte für ausreichend Proviant und Wasser gesorgt werden. Für die felsigen Abschnitte sind gute Wanderschuhe oder auch Handschuhe empfehlenswert. Die beste Reisezeit für eine Wanderung ist im Herbst, aber auch zu jeder anderen Jahreszeit ist ein Sonnenschutz unverzichtbar.