Die Vorzüge der Insel Usedom mit dem feinen Sandstrand und der sonnigen Lage hat schon im 19. Jahrhundert den deutschen Kaiser und wohlhabenden Adel an diesen Ort verschlagen. In dieser Zeit haben auch die Seebäder Heringsdorf, Bansin und Ahlbeck ihren Beinamen “Kaiserbäder” erhalten. Aus den kleinen Fischerdörfern entstanden mondäne Seebäder mit ihrer einzigartigen Bäderarchitektur. Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. soll 1820 Heringsdorf zu seinem Namen verholfen haben. Mit dem aufblühenden Ostseetourismus im 19. Jahrhundert wuchs das Seebad rasant mit den benachbarten Schwestern Ahlbeck und Basin zusammen. Schon damals entstanden wunderschöne Ensembles der Bäderarchitektur und zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Heringsdorf, die bis heute erhalten geblieben sind.
Einzigartig ist die kilometerlange Strandpromenade, die Heringsdorf mit den anderen “Kaiserbädern” verbindet. Ideal für Spaziergänge und entspannte Fahrradtouren. Vorbei geht es an den prachtvollen Villen, in denen heute neben Geschäften und Restaurants, meist Ferienwohnungen und Hotels untergebracht sind. Das Wahrzeichen von Heringsdorf ist die 508 Meter lange Seebrücke. Sie ist die längste Seebrücke in Deutschland.
Hier sind die besten Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in Heringsdorf.
Die 508 Meter lange Seebrücke in Heringsdorf wurde in den Jahren 1891 bis 1893 aus Holz gebaut. 10 Jahre nach der Eröffnung erhielt die Brücke einen seitlichen Schiffsanleger. 1957 wurde die Seebrücke durch ein Feuer vollständig zerstört. 1995 wurde die Brücke an fast gleicher Stelle neu gebaut und ist heute eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Heringsdorf. Von der Architektur her, ähnelt sie aber nicht mehr der alten Brücke.
Zur Landseite hin ist in die Seebrücke ein Gebäudekomplex integriert. Dort befinden sich neben gemütlichen Ferienwohnungen auch Cafés und kleine, attraktive Läden. Am Ende der Seebrücke befindet sich eine Art gläserne Pyramide, in der sich ein Restaurant befindet. Nebenan liegt gleich der Schiffsanleger. Von hieraus sind z.B. Schiffstouren ins polnische Swinemünde möglich. Der Ausblick von der Seebrücke ist zu jeder Jahreszeit atemberaubend.
Seit 2011 führt die 12 Kilometer lange Kaiserbäderpromenade von Bansin über Heringsdorf und Ahlbeck bis ins polnische Swinemünde. Etwa fünf Kilometer ist der beleuchtete Abschnitt in Heringsdorf lang. Neben einem Fußweg gibt es auch Grünstreifen, Blumenrabatten und einen Fahrradweg, der von den Urlaubern und Einheimischen gern genutzt wird. Und Bänke zum ausruhen und einfach nur zum gucken sind reichlich vorhanden.
Fahrräder braucht man nicht selbst mitzubringen, denn es gibt sie in den verschiedensten Ausführungen überall in Heringsdorf auszuleihen. Restaurants, Cafes, kleine Geschäfte und Spielplätze für die Jüngsten findet man entlang der Promenade. Und dazwischen säumen immer wieder prächtige alte Villen im Stil der Bäderarchitektur die breite Promenade. Kein Haus gleicht hier dem anderen und viele sind mit Ferienwohnungen belegt.
Gleich hinter der Promenade und der Düne beginnt der Strand. Der breite und feinkörnige Sandstrand von Heringsdorf zählt zu den schönsten an der deutschen Küste. In der Sommersaison überwachen Rettungsschwimmer das Geschehen im und am Wasser. Die Wasserqualität vor Heringsdorf gilt als besonders sauber.
An mehreren Strandabschnitten kann man sich Strandkörbe ausleihen. In Heringsdorf begann schon 1933 die Strandkorbproduktion durch die Firma Harder. Heute gibt es noch zwei Firmen vor Ort zur Herstellung von Strandkörben. Für den kleinen Hunger zwischendurch halten Kioske am Strand ihr Angebot bereit und in den Sommermonaten kommt der Eismann mit seinem rollenden Stand direkt am Strand vorbei.
Ein Strandabschnitt für Hunde und ihre Besitzer befindet sich in Richtung Bansin am Sackkanal. FKK-Strände gibt es offiziell keine in Heringsdorf, dafür aber die Kurtaxe. Und die wird auch am Strand regelmäßig kontrolliert.
Die Seeheilbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin sind mit der 8,5 km längsten Promenade Europas verbunden. Der Name Kaiserbäder ist zurückzuführen auf die Vorliebe Kaiser Wilhelms II., der öfters in diesen Orten residierte. Das milde Inselklima wurde aber auch wohlhabende Bürgertum geschätzt.
Vor allem durch Zuwendungen des Kaisers wurden im 19. Jahrhundert aus den ehemaligen kleinen Fischerdörfern mondäne Seebäder, in denen Fürsten und Adlige ihren Sommerurlaub verbrachten. Die Zeit, in der Wohlhabende, Künstler und andere illustre Gäste in den Kaiserbädern weilten, ist lange vorbei, doch ihr Glanz und die einzigartige Bäderarchitektur sind geblieben.
Mit dem beginnenden Bädertourismus entstanden auch in Heringsdorf zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele luxuriöse Bauwerke. In dieser Zeit galt es als schick und angesagt, eine Villa in einem der mondänen Seebäder an der Ostsee zu besitzen. Hier verbrachten die Wohlhabenden einen großen Teil des Sommers.
Am begehrtesten waren die Aussichtsplätze der Strandpromenaden, an denen die Hautevolee der damaligen Zeit mit vielen Säulen, Balkonen und Balustraden verzierte herrschaftliche Bauten errichten ließ. Findige Unternehmer bauten aber auch Hotels für gut betuchte Urlauber. In den 1990er Jahren wurde ein Großteil der Villen in liebevoller Detailarbeit restauriert, in den meisten befinden sich heute Hotels oder Appartmenthäuser.
Eines der schönsten der Häuser im Stile der Bäderarchitektur in Heringsdorf ist die Villa Oechlser. Wegen seines wertvollen Mosaiks am Gibel gilt es als eines der kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerke des Kaiserbads. Einst von dem Industriellen Hermann Berthold errichtet, wird es heute als Modegeschäft genutzt.
Der Kaiserbäder-Express auf der Insel Usedom verbindet die Ostseebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Von 9:20 Uhr bis 17:20 startet alle 40 Minuten die Kaiserbäder Rundfahrt mit Moderation über die Geschichte der Kaiserbäder. An jeder Haltestelle kann man aussteigen, verweilen und die Fahrt mit der nächsten Bahn fortsetzen.
Große Bäderrundfahrt: Erwachsene 7,00 €, Kinder 4,00 €
Kleine Bäderrundfahrt: Erwachsene 3,50 €, Kinder 2,00 €
Im Kunstpavillion an der Strandpromenade Heringsdorf finden im Sommersaison verschiedene Ausstellungen von bekannten und auch weniger bekannten Künstlern statt. Fertiggestellt wurde der Kunstpavillon 1970 als Ausstellungshalle schon zu DDR-Zeiten nach entwürfen des Architekten Ulrich Müther. In der Galerie kann man Bilder und andere Kunstwerke kaufen. In der Sommersaison ist die Ausstellung fast jeden Tag geöffnet. Betreut wird die Kunstausstellung in Heringsdorf vom Kunstverein Usedom. Mehrmals im Jahr geben in der Sommersaison verschiedene Künstler Konzerte und einmal im Jahr findet hier eine Kunstauktion statt.
Das Theaterzelt Chapeau Rouge an der Strandpromenade in Heringsdorf präsentiert von Mai bis September vielfältige Theater- und Kabarett-Aufführungen. Das knallrote Theaterzelt der Vorpommerschen Landesbühne befindet sich in direkter Nachbarschaft zur großen Seebrücke und ist seit 1993 ein beliebter Sommertheater-Spielort. Der knallroten Farbe seines Daches verdankt das Zelt seinem Namen: “Chapeau Rouge” – der rote Hut.
Direkt an der Hauptstraße von Heringsdorf gelegen, erwarten die Besucher in der Naturerlebniswelt 500 Millionen Jahre Naturgeschichte. Im Edelsteinmuseum wird auf 1200 qm Fläche die Wunderwelt der Mineralgesteine gezeigt.
In Heringsdorf gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Ob Fünf-Sterne-Nobelherberge, Jugendherberge, Wellnesshotel, Camping, Pensionen oder Ferienwohnungen, nichts ist unmöglich in Heringsdorf. Die meisten Häuser in der ersten Reihe bieten dazu kostenlos den tollen Blick auf die Ostsee.
Während in den Sommermonaten die Zimmer sehr schnell ausgebucht sind, kann man in der Nebensaison auch kurzfristig noch eine Unterkunft buchen und das Flair von Heringsdorf genießen.
Infos:
www.mobilcamp-heringsdorf.de
heringsdorf.jugendherberge.de
www.hzp-usedom.de
www.steigenberger.com
Die Ostseetherme Usedom wurde 1996 eröffnet und ist eine Kombination aus Bade- und Saunawelt, Kurmittelhaus und Gesundheitsstudio. Die Besucher tummeln sich in heilsamen Wasser, das mit einer vierprozentigen Jodsole angereichert ist.
In der Badewelt gibt es ein Großes Becken mit Wassergrotten, Rutschen, Massagedüsen und Nackenfontänen. Darüber hinaus gibt es ein Sole-, ein Bewegungs- und ein Außenbecken mit angenehmen Wassertemperaturen von über 30 Grad Celsius. Sehr beliebt sind auch der Wassergarten und das Babybecken für die kleinsten Besucher.
Die Saunawelt bietet Biosaunen, Infrarot-Wärmekabinen sowie zwei Blockhaussaaunen im Außenbereich. Ganz auf das Wohlbefinden der Besucher ausgerichtet, bietet die Therme eine breite Palette von Arrangements, die von einem Balinesischen Spa-Concept über Anwendungen in der Wellnessoase bis hin zu Massagen von Kopf bis Fuß reichen.
Infos:
www.ostseetherme-usedom.de
Heringsdorf bietet den Urlaubern zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Neben attraktiven Spielplätzen für die Kleinen, gibt es z.B. Minigolf-Anlagen, die Insel-Safari oder auch den Usedomer Inselcircus. Und natürlich kann man sich am Strand nicht nur sonnen und entspannen, sondern auch aktiv betätigen.
Beachvolleyball, Trampolin, Bungeespringen, Banana-Boot, Tretboot und Strandfußball sind nur einige Möglichkeiten, die den Urlaubern zur Verfügung stehen. Empfehlenswert sind auch ausgedehnte Wanderungen in das natürlich-reizvolle Umland von Heringsdorf. Und Fahrradtouren sind eigentlich ein Muss auf Usedom.
Nicht weit von der Seebrücke in Heringsdorf entfernt, befindet sich die Volkssternwarte. Sie entstand 1960 auf Anregung des international renommierten Wissenschaftlers Manfred von Ardenne, der oft seinen Urlaub in dem Ort verbrachte.
Er war es auch, der der später nach ihm benannten Sternwarte ein Cassegrain-Spiegelteleskop mit einer Brennweite von vier Metern zur Verfügung stellte, das er eigentlich für seine private Sternwarte in Berlin-Lichterfelde gekauft hatte.
Das aus zwei Hälften bestehende Dach der im Eigentum der Gemeinde stehenden kleinen Sternwarte kann zum Öffnen seitlich verschoben werden. Besucher können an abendlichen Führungen und Vorträgen teilnehmen und Planeten und Sterne beobachten.
Infos:
www.sternwarte-usedom.de
Das Weiße Schloss ist das älteste Gebäude in Heringsdorf und heute ein Hotel mit Restaurant. Es war das erste Gästehaus für den beginnenden Bädertourismus im Kaiserbad und wurde nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaut.
Das ruhig und zentral gelegene 3 Sterne Hotel, befindet sich an der höchsten Stelle des Seebades und ist von einem Park mit Buchen und Eichen umgeben.
Der Tropenzoo Bansin gehört zur Gemeinde Heringsdorf liegt aber im nahegelegenen Seebad Bansin. Es ist der wohl kleinste Zoo Deutschlands, aber trotzdem eines der beliebtesten Ausflugsziele der Insel Usedom.
Gezeigt werden in dem hauseigenen Zoo der Hotels Tropenhaus 70 Tierarten mit 150 Tieren und 120 Pflanzenarten. Die Anlage besteht aus vielen Terrarienlandschaften und einer frei begehbaren Tropenhalle. Im Außenbereich befinden sich Vogelvolieren und Tiergehegen für Affen und andere Kleinsäuger.
Erwachsene 8 Euro
Kinder 5 Euro
www.tropenzoo-bansin.de
Das Museum Villa Irmgard befindet sich in der Maxim Gorki Straße Richtung Bansin. In der ehemaligen Pension und heutigem Heimatmuseum erholte sich 1922 der berühmte russische Dichter Maxim Gorki, der an Tuberkulose erkrankt war. Ende der 1940er Jahre machte die DDR aus dem Haus ein Museum zu Ehren der Schriftstellers. Noch heute wird das Gebäude von den Einheimischen Maxim Gorki Museum genannt.
Was gibt es köstlicheres, als ein frisches Fischbrötchen? Fangfrischer Fisch steht bei Köchen und Gästen in Heringsdorf gleichermaßen hoch im Kurs. Es gibt nicht nur Ostseefische wie Hering, Flunder und Dorsch. Durch den Peenestrom, das Achterwasser und das Kleine Haff können auch Süßwasserfische wie Barsch, Zander, Karpfen, Aal und Hecht in vielen Restaurants angeboten werden.
Mit dem Liebeszug der Heringe im Frühjahr beginnen die „Usedomer Heringswochen“. Restaurants der ganzen Insel machen mit und zaubern Heringsmenüs in allen Variationen. Dem originellsten Heringsgericht winkt am Ende der goldene Heringspokal. Außerdem erwarten jedes Jahr am Samstag nach Christi Himmelfahrt die Spitzenköche der Kaiserbäder mit einem wahrhaft einzigartigen Gourmet-Event auf: Dem Grand Schlemm.
Neben den vielen kleinen rustikalen und authentischen Restaurants mit ihrer guten Fischküche und herzhaften Hausmannskost findet auch der Feinschmecker in Heringsdorf seinen passenden Gourmettempel. Und wer auf Pizza und Co. an der Ostsee nicht verzichten kann, wird auch hier fündig.
Der Bahnhof Heringsdorf wurde bereits 1894 als Endpunkt der Strecke Ducherow–Swinemünde–Heringsdorf eröffnet. Bis zum Zweiten Weltkrieg konnten Reisende aus Berlin in Schnellzügen die Kaiserbäder erreichen. Nach 1945 wurde die Strecke nach Swinemünde demontiert und die Eisenbahn wurde für den Inselverkehr auf Usedom mit dem Bahnhof Heringsdorf als betrieblichem Zentrum genutzt. Nach der Übernahme des Bahnbetriebes durch die Usedomer Bäderbahn GmbH wurde der Bahnhof zwischen 1994 und 1997 grundlegend modernisiert. 2008 wurde das Bahnnetz um den Streckenabschnitt Ahlbeck–Swinemünde erweitert.
Im Bahnhof Heringsdorf befindet sich heute ein Eisenbahnmuseum mit historischen Eisenbahnfahrzeugen. Die Hochbauten des Bahnhofs stehen heute unter Denkmalschutz.
Dass das wohltuende Reizklima an der Ostsee mit seiner einzigartigen Kombination von See- und Waldluft ein einzigartiges Naturheilmittel ist, weiß inzwischen jeder. Aber dass zu Heringsdorf auch ein ganzer Heilwald gehört, ist wohl nicht jedem bekannt. Der schon 1912 angelegte Forst wurde 2015 als erster Kur- und Heilwald Europas eingeweiht. Auf mehreren Parcours von leicht bis schwierig kann man hier zur ehemaligen Bismarkwarte oder zum Präsidentenberg wandern.
Unterbrochen wird die Strecke von zahlreichen Stationen zur körperlichen Ertüchtigung. Die Übungen sind besonders empfehlenswert bei Erkrankungen des Atemsystems, der Haut, des Bewegungsapparates, zur Stärkung des Herz- Kreislaufsystems sowie bei psychosomatischen Erkrankungen. Zudem hat man neben dem Fitness-Effekt noch einen wunderbaren Ausblick auf die Ostsee.
Stationen
Die 15 schönsten Ostseeorte in Schleswig-Holstein
Kiel | Laboe | Heiligenhafen | Dahme | Grömitz | Scharbeutz | Lübeck | Timmendorfer Strand | Schilksee | Glücksburg | Eckernförde | Flensburg | Hohwacht | Kellenhusen | Großenbrode
Die 15 schönsten Ostseeorte an der Mecklenburger Bucht
Ahrenshoop | Kühlungsborn | Rostock | Markgrafenheide | Graal-Müritz | Boltenhagen | Warnemünde | Stralsund | Fischland-Darß-Zingst | Rerik | Wismar | Travemünde | Lübeck | Timmendorf | Bad Doberan
Die 11 schönsten Ostseeorte auf der Insel Rügen
Binz | Baabe | Sellin | Göhren | Sassnitz | Putbus | Glowe | Wiek | Ummanz | Dranske | Ralswiek
Die 12 schönsten Ostseeorte auf der Insel Usedom
Ahlbeck | Heringsdorf | Prerow | Zinnowitz | Bansin | Karlshagen | Trassenheide | Peenemünde | Zempin | Koserow | Loddin | Ückeritz | Ueckermünde
Die 7 schönsten Ostseeinseln
Rügen | Usedom | Poel | Fehmarn | Hiddensee | Ummanz | Vilm