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VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz
VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz

Oben ohne im VW T-Roc Style 1.0 TSI unterwegs

Der Sommer 2020 ist endlich da und Volkswagen bringt sein erstes kompaktes SUV-Cabrio an den Start. Mit “Oben ohne”-Fahrzeugen haben sich die Wolfsburger bisher schwer getan. Die Cabrio-Modelle Eos, Golf und Beetle – alle eingestellt. Auch wenn die Produktentwickler von Volkswagen nicht die Erfinder vom SUV-Cabrio sind, so experimentierfreudig wie beim T-Roc waren die Wolfsburger selten bei einem Fahrzeug.

Neben der Cabrio-Variante gibt es vom VW T-Roc noch den normalen fünftürigen SUV, eine R-Variante und die UNITED-Sonderedition. Als Testfahrzeug hatten wir den T-Roc als Cabrio in der Style-Ausstattung mit 115 PS und Sechsgang-Handschaltung.

❏ Karosserie – VW T-Roc Cabrio

Bei Hunden sind seit einigen Jahren Kreuzungen verschiedener Rassen bei den Kunden sehr beliebt. Der Maltipoo – habe ich selbst – (Malteser und Pudel) oder der Labradoodle (Labrador Retriever und Großpudel) sind nur zwei Beispiele. Warum also soll bei vierrädrigen Zeitgenossen ein Mix aus SUV und Cabriolet nicht auch funktionieren?

VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz
“Oben ohne” in 9 Sekunden: VW T-Roc Cabrio       Foto: F. Moritz
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In 11 Sekunden ist das Dach wieder geschlossen       Foto: F. Moritz

Obwohl zwei Türen weniger vorhanden sind, ist der offene T-Roc mit 4,28 Metern fünf Zentimeter länger als die geschlossene Version. 1,81 Meter beträgt die Breite und in der Höhe ist er mit 1,52 Meter fünf Zentimeter niedriger. Der Radstand beträgt 2,63 Meter und ist die Grundlage für ausreichende Platzverhältnisse.

Für meinen Geschmack ist die Seitenansicht vom VW T-Roc Cabrio richtig gut gelungen. Ob mit offener oder geschlossener Stoffmütze, die Poropotionen passen. Das Stoffdach kann bei Geschwindigkeiten bis 30 km/h elektrisch geöffnet und geschlossen werden. Acht verschiedene Außenlackierungen stehen zur Auswahl. Cactus-Green-Schwarz ist ohne Aufpreis erhältlich. Der Testwagen hatte die Kings-Red-Matallic-Schwarze Lackierung für 740,85 Euro extra.

VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz
19-Zöller kosten für das VW T-Roc Cabriolet 1.062,53 Euro      Foto: F. Moritz

Serienmäßig sind in der Style-Variante 17-Zoll-Alus und Halogen Scheinwerfer verbaut. Natürlich bietet Volkswagen auch für das T-Roc Cabriolet eine lange Liste an Sonderausstattungen an. Deshalb wird wohl auch kein T-Roc-Cabrio-Käufer mit dem Grundpreis von 27.591,44 Euro auskommen.

VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz
LED-Scheinwerfer sind Sonderausstattung        Foto: F. Moritz

Die Front ist bis zur A-Säule identisch mit der geschlossenen T-Roc-Variante. Auffällig sind die LED-Tagfahrlichter. Zu empfehlen sind die aufpreispflichtigen LED-Scheinwerfer für Abblend- und Fernlicht (1.057,64 Euro). Während der Testfahrt auf dunklen Landstraßen leuchteten sie die Straßen gut aus.

VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz
VW T-Roc Cabriolet        Foto: F. Moritz

Leider sind auch beim VW T-Roc Cabrio die Auspuffblenden nur Fake. LED-Technik steckt in den Rückleuchten und die Stoßfänger sind immer in Wagenfarbe lackiert.

VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz
VW T-Roc Cabriolet          Foto: F. Moritz

Der Kofferraum lässt sich durch drücken der Fernbedienung oder des VW-Logos öffnen. Natürlich muss man durch das faltbare Stoffdach Abstriche beim Nutzwert des VW T-Roc hinnehmen. Das Kofferraumvolumen beträgt ca. 280 Liter und kann durch umlegen der Rücksitzlehnen erweitert werden.

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Die Rücksitzlehnen lassen sich aus dem Kofferraum heraus umlegen         Foto: F. Moritz

Das Leergewicht beträgt knapp 1,5 Tonnen und maximal sind 360 Kilogramm an Zuladung möglich. Unter dem Kofferraumboden befinden sich das Werkzeug, Warndreieck und ein Windschott (331,42 Euro).

Bei Bedarf kann das VW T-Roc Cabriolet mit einer abnehmbaren Anhängerkupplung (745,46 Euro) geordert werden. Damit kann der kompakte SUV bis zu 1,5 Tonnen ziehen.

❏ Innen

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Bequeme Ledersitze im VW T-Roc Cabrio       Foto: F. Moritz

Der Testwagen hatte das Lederpaket “Vienna” (2.388,23 Euro). Die “Platinum-Grey-Ceramique”-Farbkombination passte sehr schön zur Außenfarbe. An den Sport-Komfortsitzen gab es nichts zu meckern und auch das Platzangebot in der ersten Reihe geht absolut in Ordnung.

In der hinteren Reihe gibt es nur zwei Plätze. Selbst Erwachsene sitzen hier recht ordentlich und haben nicht nur bei der Beifreiheit, sondern auch überm Kopf und seitlich ausreichend Bewegungsfreiheit.

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Vertraute Armaturenbrett-Landschaft im VW T-Roc Cabrio       Foto: F. Moritz

Obwohl das T-Roc Cabrio gerade erst auf dem Markt ist, das Layout der Innenausstattung und die Bedienelemente kennt man schon aus anderen VW-Modellen. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn bei Bedienung und Ergonomie sind Autos aus Wolfsburg sehr ausgereift.

Auf Wunsch gibt es für das Cabrio digitale Instrumente und ein stets online geschaltetes Infotainmentsystem. USB-Anschlüsse sind genauso vorhanden wie Apple CarPlay und Android.

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Breite C-Säule beim VW T-Roc Cabriolet        Foto: F. Moritz

Die Rundumsicht ist für den Fahrer bei geöffnetem Verdeck problemlos. Mit geschlossener Mütze wird die Sicht nach hinten durch die breite C-Säule und dem kleinen Heckfenster eingeschränkt. Parkpiepser (565,37 Euro) und Rückfahrkamera sind da nützliche Helfer.

Auf den vorderen Plätzen bleibt die Fönfrisur auch ohne Windschott lange von Luftwirbeln verschont. Hinten weht da schon ein anderer Wind.

Das Stoffverdeck ist absolut alltagstauglich. Weil es sehr gut isoliert ist, stören weder Wind- noch Regengeräusche die Insassen. Selbst das Motorengeräusch wird im Innenraum nur leise wahrgenommen.

VW T-Roc Cabriolet Foto: F. Moritz
VW T-Roc Cabriolet          Foto: F. Moritz

Beim Thema Assistenzsysteme kann der T-Roc serienmäßig z.B. mit einem Notbrems- und Spurhalteassistenten und Müdigkeitswarner aufwarten.

Ein Punkt beim VW T-Roc Cabrio geht gar nicht – die Materialauswahl. Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu beklagen. Nichts klappert und alles ist passgenau eingesetzt. Allerdings ist die Materialqualität für einen VW und auch für den Preis inakzeptabel. Hartplastik dominiert das komplette Armaturenbrett, die Mittelkonsole und die Türen.

❏ Motor und Fahrverhalten

VW bietet sein Cabrio-SUV nur mit Frontantrieb an. Somit ist ein “Oben ohne”-Ausritt durchs Gelände von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Der Testwagen hatte die kleinste Motorisierung. Der 1,0-Liter Dreizylinder leistet 115 PS und 200 Nm, die zwischen 2.000 und 3.500 U/min zur Verfügung stehen. Erstaunlich leise und flott ist man mit diesem Motor unterwegs. Er treibt den T-Roc bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 187 km/h an. Dazu passt auch die manuelle Sechsgangschaltung. Kurz und präzise lässt sich der Hebel durch die Gassen bewegen.

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Der 115-PS-Motor ist für die meisten Touren völlig ausreichend         Foto: F. Moritz

Das VW T-Roc Cabrio fährt sich sehr agil, die Lenkung ist präzise und direkt und der Federungskomfort ist recht hoch. Das Fahrprofil lässt sich in vier Stufen anpassen: Eco, Normal, Sport und Individual. Beim Verbrauch gönnte sich der T-Roc auf der Testfahrt 6,7 Liter laut Anzeige.

❏ Fazit – VW T-Roc Cabrio

Der Grundpreis für das VW T-Roc Cabrio in der Style-Ausstattung und mit 115 PS, manueller Sechsgangschaltung und Frontantrieb (Testwagen) beginnt bei 27.591,44 Euro. Durch ein paar Extras kommt der Wolfsburger schnell Richtung 37.000 Euro. Leider gibt Volkswagen nur zwei Jahre Garantie auf das Fahrzeug. Die Emissionsnorm beträgt EURO 6d-TEMP-EVAP-ISC.

Wenn die Wolfsburger jetzt noch die Materialqualität im Innenraum verbessern, dann wird das VW T-Roc Cabrio bei den Kunden genauso beliebt, wie Maltipoo und Labradoodle es jetzt schon sind.

Der Testwagen T-Roc Cabriolet wurde von Volkswagen zur Verfügung gestellt.