Die polnische Ostsee ist möglicherweise nicht das erste Reiseziel, wenn es darum geht Deinen Sommer-Urlaub am Meer zu buchen. Trotzdem ist die 500 Kilometer lange Ostseeküste in Polen voller traumhafter Sandstrände und reizvoller Küstenstädtchen. Vom westlichen Ende Usedoms bis zur Danziger Bucht findest Du zudem auch zahlreiche kleine verträumte Fischerdörfer. Zudem sind Essen und Hotel an Polens Ostsee weitaus günstiger, als in den meisten etablierten Urlaubsorten in Europa.
Welches sind die schönsten Orte an der Ostsee in Polen?
Seit dem EU-Beitritt hat sich viel getan an Polens Ostseeküste. Vom Leuchturm in Swinemünde bis nach Danzig wurden Radwege angelegt. Auf dem Radwanderweg R10 kannst Du bis zur russischen Exklave Kaliningrad radeln. In den malerischen Küstenorten entstanden Dünenwanderwege. Für Kinder wurden Freizeit- und Kletterparks errichtet.
Die meisten Deutschen Touristen besuchen die Ostsee in Polen nur bis Kolberg. Mittlerweile lohnt es sich aber auch über Reiseziele weiter östlich nachzudenken.
Hier werfen wir einen Blick auf die schönsten Urlaubsorte an der Ostseeküste in Polen.
Schinemünde ist eines der ältesten Seebäder Polens und liegt am westlichen Zipfel der polnischen Ostseeküste. Berühmt wurde es ab 1882 durch die regelmäßigen Besuche von Wilhelm II. und wird deshalb auch das vierte Kaiserbad genannt. Der Badeort auf der Insel Usedom bildet zusammen mit den drei deutschen Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck die längste Strandpromenade Europas.
Inszwischen ist das “Polnische Rimini auf Usedom” zu einem Vorzeigeobjekt des polnischen Tourismus geworden. Wegen seiner guten Lage ist das Ostseebad leicht zu ereichen. Von Ahlbeck nur einen Spaziergang entfernt, stehen auch hier zahlreiche Villen im Stil der historischen Bäderarchitektur. Der 12 Kilometer lange feine Sandstrand reicht bis nach Bansin. Die sanierte Promenade ist gesäumt von zahlreichen Geschäften, Hotels, Restaurants und Bars auf. Es soll sogar Pläne für den Wiederaufbau der Seebrücke geben.
Tipp: Für einen Tagesausflug ist Swinemünde auch mit der Usedomer Bäderbahn zu erreichen.
Misdroy befindet auf der Insel Wollin zwischen Stettiner Haff und den Mündungsarmen der Oder im Westen der polnischen Ostseeküste. Das idyllische Seebad war bereits vor über hundert Jahren ein beliebtes Urlaubsziel. Am Fuße der mit Buchenwäldern bewachsenen Steilküste gelegen, ist der mondäne Badeort von einer bis zu 100 Meter aufsteigenden Kliffküste vor den rauhen Ostwinden geschützt.
So bietet das Ostsee-Städtchen ein günstiges Microklima für Kuren und Erholungssuchende. Neben dem breiten feinsandigen Strand findet man in dem Kurbad eine vier Kilometer lange Strandpromenade. An der 320 Meter langen Seebrücke legen regelmäßig von Usedmon kommende Ausflugsdampfer an.
Zudem können Naturliebhaber im angrenzenden Nationalpark ausgedehnte Wanderungen unternehmen. Ein Highlight ist der Wisentpark Międzyzdroje, in dem Wisente, Wildschweine und Rotwild gemütlich grasen.
Das Sol- und Kurbad Kolberg ist im Gegensatz zu den meisten Seebädern an der Ostsee Polens eine richtige Stadt. Deshalb findet man im Zentrum eher weniger Villen, dafür in der Altstadt eine kleine Einkaufs- und Flaniermeile. Aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage und dem Ostseehafen wurde Kolberg früher mit Festungsmauern geschützt und wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört.
Wegen seiner reichhaltigen Salzquellen blühte die Stadt auf und war bis zum 17. Jahrhundert sogar Hansestadt. Heute wurden die Quellen in Solbäder umgewandelt und die Stadt an der Mündung der Parseta wurde zu einem der größten und beliebtesten Badeorte an der Ostseeküste Polens.
Seit dem Beitritt Polens in die EU wurden viele Bauprojekte mit EU-Mitteln realisiert. Straßen, Strandwege, der Hafen und die Radwege wurden modernisiert. Die 220 Meter lange Seebrücke wurde 2015 nach vollständiger Sanierung wiedereröffnet. So wird Kolberg immer beliebter auch bei deutschen Urlauben und jedes Jahr schlendern mehr Touristen über die von bunten Souvenierständen gesäumte Pormenade und genießen die Sonne an den feinen Sandstränden.
Zu einem sehr beliebten Reiseziel an Polens Ostseeküste hat sich der Badeort Leba entwickelt. Eine der größten Touristenattraktionen in der rund 3800 Einwohner zählenden Kleinstadt sind die bis zu 42 Meter hohen Wanderdünen. Sie bewegen sich jedes Jahr 3 bis 10 Meter in östlicher Richtung.
Umgeben von den zwei Seen Lebsko und Sarbsko ist Leba vor allem bei Naturfreunden beliebt. Die beiden flachen Küstenseen sind ehemalige Meeresbuchten, die der Ostsee getrennt wurden. Als Abfluß des Lebsko fließt das Flüßchen Leba durch den idyllischen Kütenort. Zudem grenzt Leba auch an den 500 Hektar großen Słowiński-Nationalpark.
Leba ist nicht nur bei Liebhabern aktiver Erholung und Strände beliebt, sondern auch bei Wassersportlern, Schauspielern, Malern und Schriftstellern. Zur Unterhaltung der Badegäste finden in den Sommermonaten zahlreiche Volksfeste, Film,- Musik- und Theateraufführungen und bunte Umzüge statt. Ohne Zweifel ist es ein Ort, der mit den besten Kurorten der Welt konkurrieren kann.
Ein weiteres sehr beliebtes Urlaubsziel an der polnischen Ostseeküste ist die Halbinsel Hela. Die 35 Kilometer lange Landzunge in der Danziger Bucht gilt als Eldorado nicht nur für Strandurlauber. Kitesurfer haben hier die besten Windverhältnisse. Zudem gibt es zahlreiche Angebote für Wassersportler und Taucher.
Auf der Halbinsel liegen fünf Badeorte. Chałupy, Kuźnica, Jastarnia, Jurata und Hel. Die einzigartige Dünenlandschaft von Hela steht unter Naturschutz und bildet ein eigenes Naturreservat, in dem viele Möwenarten leben und zahlreiche Zugvögel im Frühjahr und Herbst Rast machen.
Zwischen Danzig und Gdynia liegt das mondäne Ostseebad Sopot. Der Badeort in der Danziger Bucht ist geprägt durch seine prachtvollen Villen im Stil der Bäderarchitektur und seine Kureinrichtungen. Sopot galt in den 1920er Jahren als das Rimini des Nordens, weil hier die Reichen und Schönen ihren Sommerurlaub verbrachten. Die damaligen eleganten Spielcasinos und Luxushotels brachten dem heutigen Kurort auch den Beinamen Monte Carlo des Nordens ein.
Berühmt ist Sopot für seine hölzerne Seebrücke, die mit 511,5 Metern die längste Anlegestelle in ganz Europa ist. Gleich neben dem Seesteg befindet sich alte Grand Hotel, das im neobarocken Stil erbaut wurde. Es ist wohl das Größte und Schönste der pompösen Luxushotels der Stadt. An der Promenade und der Fußgängerzone Monciak gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés. Vor allem die jungen Leute lieben den sommerlichen Trubel in den Klubs, Musikkneipen und Diskotheken. Im Sommer kommen noch die Strandbars dazu.
In den polnischen Sommerferien verwandelt sich der Badeort in Polens Sommerhauptstadt. Wie in anderen Ostseebädern sind dann die Zimmer zu fast 100% ausgebucht. Das Gute ist, dass Sopot über den Flughafen in Danzig schnell zu erreichen ist. Flüge von Berlin nach Danzig kann man in der Nebensaison schon für 100 Euro bekommen.
Die Hafenstadt Danzig liegt an der östlichen Ostseeküste und gilt als eine der schönsten Städte von Polen. Auch Perle der Ostsee genannt, war Danzig jahrhundertelang das Tor Polens zur westlichen Welt. Zusammen mit der Hafenstadt Gdynia und dem Seebad Sopot bildet Danzig die sogenannte Dreistadt.
Die nach dem Zweiten Weltkrieg liebevoll wieder aufgebaute Danziger Altstadt ist ein Gitternetz aus Straßen, die von hohen Patrizier- und Kaufmannshäusern gesäumt sind. Insgesamt 13 riesige Stadttore waren ursprünglich Teil der Befestigungsanlage und sollten die land- und wasserseitigen Eingänge verteidigen. Heute gehören sie zu den besten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Bekannt ist das alte Stadtviertel an der Mottlau auch für seine zahlreichen Schmuckläden, in denen man Bernsteinschmuck zu überraschend günstigen Preisen kaufen kann. Als ein Zentrum der Bernsteinverarbeitung war Danzig auch ein Höhepunkt der historischen Bernsteinstraße in Polen. Heute wurde aus dem alten Handelsweg eine europäische Reiseroute an der unzählige Schlösser, historische Städte, Kultur- und Naturerbestätten liegen.
Gleich hinter der polnischen Grenze vor dem Stettiner Haff befindet sich die Insel Wollin. Wegen seiner schönen Ostseestrände ist Wollin ein beliebtes Ferienziel. Auf der größten Insel Polens befinden sich zahlreiche Seebäder. Die bekanntesten sind das Ostseebad Misdroy und Swinemünde.
Auf der idyllischen Insel werden regelmäßig die meisten Sonnenstunden gemessen und es regnet weniger als in den anderen baltischen Urlaubsorten. Eine weitere Touristenattraktion ist der rund 11.000 Hektar große Wolliner Nationalpark. Neben Seeadlern und Biber leben hier unter anderem noch einige Exemplare der beinahe ausgestorbenen Wisente.
Die Hafenstadt Ustka liegt direkt an der Ostseeküste und am Ufer des Flusses Slupia. Auf beiden Seiten des anerkannten Seebades erstrecken sich kilometerlange feinsandige Strände, die erst weit im Osten bei den Wanderdünen im Slowinzischen Nationalpark enden.
Das Stadtzentrum entwickelte sich aus einem alten Fischerdorf zu einem Kurort mit gepflegten Parkanlagen. Heute findet man hier Cafés, Restaurants und Bars und eine neu gestaltete Strandpromenade. Zudem gibt es einige Galerien, Museen und Ausstellungen. Im Gegensatz zu anderen Badeorten an der polnischen Ostsee ist Ustka wegen seiner Wellness- und Kurangebote auch im Winter gut besucht.
Die Hafenstadt Gdingen bildet zusammen mit Danzig und Sopol die sogenannte Dreistadt. Wer Danzig oder Sopol besucht, sollte auch einen Besuch in das ehemalige Fischerdorf einplanen. Das gilt natürlich auch anders herum.
Das ehemalige Tor Polens zur Welt hat inzwischen sehr an Attraktivität gewonnen. Neben Museumsschiffen lädt die Pier zum Schlendern ein. Gdynia verfügt außerdem über einen der beliebtesten Strände in Polen. In dem Vorort Orłowo erstreckt sich der weiße feinsandige Sand über mehrere Kilometer, soweit das Auge reicht. In den Badeort reisten schon die polnischen Könige und er diente als Filmkulisse für viele Liebesfilme.
In Orłowo, im südlichen Viertel von Gdynia, wurde 2007 die 180 Meter lange Seebrücke komplett renoviert und verstärkt. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Orlow-Klippe, eine der Hauptattraktionen von Gdynia.
Genau wie Władysławowo befindet sich das Ostseebad Lubiatowo an der zentralen polnischen Ostseeküste am nördlichsten Zipfel des Landes. Der Ort ist recht klein und überschaubar. Er eignet sich daher vor allem für Touristen, die Abseits des großen Rummels nach Ruhe und Erholung am Strand und in der Natur suchen. Neben einem 17 Kilometer langen Strand gibt es auch hier Wanderdünen, die sich mehrere Meter im Jahr bewegen.
In Lubiatowo gibt es kaum Ausgehmöglichkeiten. Nachtschwärmer werden nach Łeba, Koszalin, Słupsk oder in eine der benachbarten größeren Städte fahren. Dafür kommen Naturliebhaber hier kommen voll auf ihre Kosten. Die Gegend ist ein Paradies für Radfahrer, Wanderer und Freizeitsportler. Romantiker finden am Strand zahlreiche Bars und Restaurants mit den für Polen günstigen Fischangeboten.
Władysławowo ist eigentlich eine Stadt an der Ostsee und gilt als Tor zur Halbinsel Hel. Der polnische Kurort ist mit seiner Mischung aus Seebad und einem Fischereihafen ein beliebtes Urlaubsziel an der polnischen Ostsee. Der Strand ist gigantische 23 Kilometer lang und im Sommer zieht es jede Menge junge Leute nach Władysławowo, die in einer der zahlreichen Diskos Party machen wollen.
Neben einem lebhaften Nachtleben kann man in dem Urlaubsort auch Hochseeangeln, Surfen, Schnorcheln, Segeln und Tauchen. Am Wasser wird Strand-Fußball und Volleyball gespielt und am nahe gelegenen Fischereihafen kann man eine reichliche Auswahl an Fischspezialitäten genießen. Zudem gibt es Nachbarort Chłapowo einen Strandabschnitt für FKK-Freunde.
Wegen seiner günstigen Lage ist Władysławowo auch bei Freizeitsportlern beliebt. Man kann mit dem Rad oder dem Boot Ausflüge entlang der Kaschubische Küste unternehmen. Auch die Steilküste bei Gdynia, Danzig oder die Halbinsel Hel sind beliebte Ausflugsziele. Denn im Sommer verwandelt sich auch hier die Strandstraße der 34 Kilometer langen Landzunge zur Partymeile.