Es besteht kein Zweifel, die imposanten Schlösser in Europa sind eine Schönheit. Oft rufen Schlösser natürlich auch ein Gefühl von Dunkelheit und Vorahnung hervor, auch wenn man gar nicht verfolgt wird. Manche Burgen haben eine so dunkle Geschichte oder einen so traurigen Ruf, dass selbst Jahrhunderte später das Gefühl des Untergangs über ihnen schwebt. Doch überraschenderweise sind die gruseligsten Schlösser auch die meist besuchten in Europa.
Wenn du dich für die Geschichte alter Schlösser in Europa interessierst, dann solltest du nach Österreich, Deutschland, Rumänien oder England reisen. Denn hier findest die interessantesten und meist besuchten Schlösser der Welt.
1. Schloß Bran (Dracula’s Anwesen in Rumänien)
Die meisten kennen die Geschichte von Dracula, dem Vampir. Obwohl das Schloss keine Vampire beherbergt und auch nie hat, wird es mit den fiktiven Charakteren und Ereignissen in Verbindung gebracht.
Schloß Bran befindet sich in Siebenbürgen in Rumänien. Die Burg wurde nach dem Herrscher Vlad III. Dracul benannt. Der Sohn von Vlad II. wurde bei einem Konflikt mit dem osmanischen Sultan als Faustpfand in der Festung Egrigöz festgehalten. Während der Haft als türkische Geisel soll er des Öfteren wegen seines dickköpfigen und störrischen Verhaltens ausgepeitscht worden sein, was sich negativ auf seine Persönlichkeit auswirkte.
Nachdem Vlads Vater von aufständischen Bojaren ermordet und sein Bruder von politischen Widersachern mit glühenden Eisenstangen geblendet und danach lebendig begraben worden war, entwickelte sich „Der Sohn des Drachen“ zu einem gnadenlosen Tyrann.
Es gibt jedoch einige Spekulationen darüber, ob Vlad überhaupt jemals in Schloss Bran gelebt hat. Aber das hält die Leute nicht davon ab, von der Burg fasziniert zu sein. Dracula’s Schloss bleibt vermutlich ein Lieblingsplatz der Lebenden und der Toten.
2. Burg Frankenstein, Deutschland
Wir können Dracula nicht erwähnen, ohne dass Frankenstein eifersüchtig wird. Unsere nächste Station ist Burg Frankenstein in Deutschland. Burg Frankenstein existierte lange bevor Mary Shelley das Monster ihres berühmten Romans schuf. Fürst Conrad II. erbaute um 1250 die Burg.
Die Legenden, Tote wieder zum Leben zu erwecken, stammen von einem Alchemisten, der in der Burg lebte. Johann Conrad Dippel hat angeblich sowohl Anatomie als auch Alchemie studiert und an toten Tieren experimentiert.
Es wird jedoch spekuliert, dass er menschliche Leichen exhumiert hat, um ebenfalls daran zu experimentieren.
Burg Frankenstein wurde vom Team der Fernsehshow Ghost Hunters International besucht und hatte paranormale Aktivitäten. Frankenstein Castle veranstaltet ein jährliches Halloween-Festival und bleibt eine beliebte Touristenattraktion.
Berühmtheit verdankt die Burg Frankenstein der Tatsache, dass sie immer wieder als Namensgeber für Mary Shelleys bekanntes Buch „Frankenstein oder der moderne Prometheus“ dargestellt wird, das auch mehrfach verfilmt wurde.
Eine Verbindung Mary Shelleys mit der Burg wird jedoch von verschiedenen Autoren aus Gründen der beschriebenen Lokalitäten angezweifelt – zudem wird in dem Roman keine Burg erwähnt.
3. Burg Houska, Tschechische Republik
Diese Burg ist als einer der am meisten frequentierten Orte der Welt bekannt. Das Schloss Houska in der Tschechischen Republik soll ein heißer Ort dämonischer Aktivität sein.
Der Legende nach wurde die Burg auf einer bodenlosen Grube gebaut, die als Pforten der Hölle gelten. Die Grube beherbergte angeblich Kreaturen, die halb Mensch, halb Tier und geflügelte Fabelwesen waren. Menschen behaupten, viele Erscheinungen gesehen zu haben, darunter einen schwarzen Hund, eine kopflose Figur und eine Frau in einem weißen Kleid. Paranormale Aktivitäten umfassen auch Schreie, Stöhnen und schwarze geflügelte Kreaturen, die im Hof fliegen.
Im Zweiten Weltkrieg hausten die Nazis in der Burg und folterten in den alten Gemäuern Hunderte von Menschen und führten Gentests durch.
Begeisterte Anhänger des Paranormalen besuchen das Anwesen häufig. Jedoch neigen die meisten Menschen dazu, ihre Besuche kurz zu halten. Es wird nämlich berichtet, dass niemand mehr als eine bestimmte Zeit im Schloss verbringen kann. Insbesondere weil die meisten Besucher das Gefühl haben, ständig beobachtet zu werden.
4. Schloss Dragsholm, Dänemark
Im Schloss Dragsholm in Dänemark soll es jede Menge gespenstischer Aktivitäten geben. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert vom Bischof von Roskilde erbaut. Im 16. Jahrhundert wurde es als Gefängnis für Adlige verwendet, von denen viele dort starben. Die meisten paranormalen Aktivitäten in Schloss Dragsholm konzentrieren sich auf drei besondere Geister.
Besucher haben behauptet, den Earl of Bothwell mit seinen sechs Pferden und Wagen durch den Hof reiten zu sehen. Die Weiße Frau wird auch häufig gesichtet. Sie soll der Geist eines Mädchens sein, das sich in einen Bürgerlichen verliebte, und als ihr Vater es herausfand, mauerte er sie im Turm ein und ließ sie zum Sterben zurück. Bauarbeiter fanden tatsächlich ein Skelett in einem weißen Kleid.
Die Graue Dame spukt auch durch das Schloss, obwohl sie nicht so häufig wie die anderen gesehen wird. Der Legende nach, ist sie der Geist eines jungen Dienstmädchens. Wenn Sie eine Reise in diesen Teil von Dänemark planen, sollten Sie eine Unterkunft im Schloss Dragsholm in Erwägung ziehen, da es sich jetzt um ein Hotel handelt.
5. Burg Bardi, Norditalien
Die Burg Bardi wurde in den 900er Jahren in Norditalien gebaut. Das Spukschloss ist der Schauplatz einer Liebesgeschichte, die zur Tragödie wurde. Der Burgherr hatte eine Tochter, die sich unsterblich in den Hauptmann der Ritter verliebte.
Der Geschichte nach zog der junge Kapitän in einen langen Krieg. Das Mädchen verbrachte Stunden damit, den Horizont zu betrachten und voller Hoffnung auf die Rückkehr ihres Geliebten. Eines Tages entdeckte sie Reiter, aber als sie näher kamen, bemerkte sie, dass sie die feindlichen Farben trugen. Sie glaubte, dass ihr Liebster gestorben war und sie war so von Trauer überwältigt, dass sie sich in den Tod stürzte.
Ihr Glaube war jedoch falsch und ihr Tod vergeblich. Ihr junger Kapitän war tatsächlich zurückgekehrt und trug nur die feindlichen Farben, um ihren Triumph zu feiern. Sobald er realisierte, was passiert war, nahm er sich auch das Leben. Seit jener Zeit hat er das Schloss als Gespenst heimgesucht und nach seiner verlorenen Liebe gesucht. Heute ist das Schloss eine beliebte Touristenattraktion.
6. Leap Castle in Irland
Das Schloss, aus dem laut Aufzeichnungen regelmäßig und am häufigsten über paranormale Aktivitäten berichtet wird, ist Leap Castle in Irland. Die blutrünstigen und immer mit Todesfällen im Zusammenhang stehenden Überlieferungen zur Burg trugen dazu bei, den Ruf der Anlage als Spukschloss zu begründen und zu festigen. Leap Castle soll die am häufigsten von Geistern heimgesuchte Burg Irlands oder gar der Welt sein.
Das wahre Alter der Burg ist so geheimnisvoll wie seine Geschichte. Während einige Historiker sagen, dass es im 15. Jahrhundert gebaut wurde, argumentieren andere, dass die Festung viel älter ist und um das Jahr 1250 gebaut wurde.
Immer wieder gab es blutige Familienfehden, die in Zusammenhang mit dem Besitz der Burg und der damit verbundene politischen Macht gebracht werden. Tatsächlich gab es sogar unter den O’Carroll Geschwistern eine so erbitterte Auseinandersetzung, dass ein Bruder während einer Messe sein Schwert zog und den anderen tötete. Wie es in der Geschichte heißt, war das Opfer Priester und mitten in einer Familienmesse, als sein wütender Verwandter durch Tür stürmte und ihn auslöschte. Die Kapelle, in der der blutige Vorfall stattfand, wird seitdem nur noch “The Bloody Chapel” genannt.
Bis heute berichten Besucher, dass sie in der Nähe des Pfarrhauses Schatten gesehen hätten. Einige Berichte deuten auch darauf hin, dass ein breitschultriger und schwergewichtiger Mann ein Fass die Treppe hinauf schiebt.
Ein weiterer erschreckender Bericht ist der von der Roten Dame, die mit einem Dolch in den Gassen lauert, als würde sie jemanden erstechen wollen. Sie soll der Geist einer Frau sein, die von den O’Carrolls gefangen genommen und vergewaltigt wurde. Sie wurde später schwanger und ihr Kind wurde von ihren Entführern getötet.
7. Schloss Moosham im Salzburger Lungau
Kein Schloss hat eine so tragische und blutige Geschichte wie Schloss Moosham in Österreich.
Es ist der Schauplatz vieler Hexenprozesse. Vom Jahre 1534 bis 1762 fanden hier 66 Hinrichtungen statt, davon wurden 44 Frauen der Zauberei und Hexerei angeklagt, gefoltert und getötet.
Die ruhelosen Geister dieser Frauen sollen heute noch in den Gemäuern wohnen und ihnen verdankt der Ort seinen populären Namen Hexenschloss.
Über Schloss Moosham gibt es aber auch noch andere Legenden und Geschichten, die nicht weniger gruselig sind. Zum Beispiel lebte im 18. Jahrhundert der übelberüchtigte Schörgen-Toni auf dem Schloß, der das Volk unterdrückte und Wilderer oder andere Gefangene auf grausame Weise folterte. Da ihn für seine Missetaten nie eine gerechte Strafe ereilte, stand er in dem Ruf, er hätte seine Seele dem Teufel verschrieben.
8. Dalhousie Castle in Schottland
Wer richtig das Gruseln erlernen möchte, sollte sich in das Dalhousie Castle in Schottland einbuchen. Seine geheimnisvollen Räume, Wände und Korridore waren Zeugen der unglücklichen Liebe einer jungen Frau, die hier auf grausame Weise ums Leben kam.
Lady Catherine lebte vor achthundert Jahren auf Schloss Dalhousie. Schon in früher Jugend verliebte sie sich in einen Stallburschen. Als sie kaum 16 war, wurde das Geheimnis der Liebenden entdeckt und die junge Dame im Burgturm eingekerkert.
Der Legende nach ist sie in dem Verließ verhungert – anscheinend treibt sie aber heute noch ihr Unwesen in den Gemäuern.
Als das Schloss 1972 seinen Besitzer wechselte wurde es in ein Hotel umgewandelt. Es gibt inzwischen vieler Besucher, die davon berichteten, die geheimnisvolle junge Frau gesehen zu haben. Viele behaupten sogar, sie durch eine verschlossene Tür haben kommen sehen oder sie ist in Ihrem Zimmer erschienen. Andere berichtete wiederum sie hätte Ihnen von einem Fenster aus zu gewunken.
Ironischerweise ist das Hotel ein beliebter Ort für Hochzeiten und verliebte Hochzeitsreisende. Lady Catherines Silhouette ist manchmal in ihren Fotografien zu sehen, manchmal erscheint sogar auf den Hochzeiten.
Wenn du mutig genug bist, ein paar Nächte auf dem Gruselschloß zu verbringen, dann halte nach einer atemberaubenden jungen Frau Ausschau. Sie trägt ein graues Kleid mit Puffärmeln und spitzen Schuhen, es könnte Lady Catherines Geist sein – oder ist es vielleicht doch nur eine grau gekleidete Mitarbeiterin?
9. Château de Brissac, Frankreich
Château de Brissac ist mit seinen sieben Stockwerken und 204 Zimmern das höchste Schloss Frankreichs und wird deshalb auch “der Riese des Loire-Tals” genannt. Doch so schön es von außen aussieht, verbirgt das Schloss doch eine zutiefst verstörende Vergangenheit.
Einer der berühmtesten Bewohner des Château de Brissac ist die “Dame Verte” oder Grüne Dame, die der Geist des Schlosses ist. Sie war mit dem Edelmann Jacques de Brézé verheiratet.
Der Legende nach kam Jacques eines Tages von einem Jagdausflug zurück und entdeckte, dass seine Frau ihn mit einem anderen Mann betrog. Um sich zu rächen, kerkerte er seine Frau und ihren Liebhaber ein und folterte sie beide zu Tode. Außerdem soll Jacques kurz nach dem Mord aus dem Schloss ausgezogen sein, weil er das Stöhnen der Geister seiner verstorbenen Frau und ihres Geliebten nicht ertragen konnte.
Heute berichten Besucher des Hotels von geisterhaften Sichtungen, kalten Berührungen auf ihren Schultern und unheimlichen Geräuschen während ihres Aufenthalts.
10. Höhlenburg Predjama in Slowenien
Neun Kilometer von Postiona entfernt thront die slowenische Festung Predjama in einer 123m hohen Felswand. Sie wurde als die größte Höhlenburg der Welt ins Guiness-Buch der Rekorde eingetragen.
Sein berüchtigster Burgherr war der Raubritter Erasmus von Luegg. Während der Kämpfe zwischen Kaiser Friedrich III. und dem ungarischen König Matthias Corvinus diente er dem Ungarn. Nach der Hinrichtung seines Freundes Andreas Baumkircher auf Geheiß des Kaisers tötete Erasmus im Streit einen kaiserlichen Verwandten und flüchtete vor der Todesstrafe auf die Burg Predjama.
Wegen mehrfacher Überfälle auf Kaufleute sollte Luegg festgenommen werden. Die Belagerung von Predjama dauerte mehr als ein Jahr.
Der Raubritter baute geheime Tunnel, die in und aus der Burg führten. Über dieses geheime Höhlensystem in der Grotte soll sich Luegg während seiner Belagerung versorgt haben.
Der Belagerte trieb seinen Spott mit den Soldaten und bewarf sie mit gebratenem Ochsenfleisch und frischen Kirschen. 1484 gelang es den Belagerern unter Mithilfe eines verräterischen Dieners, Erasmus von Luegg während eines Gangs zum Abort zu töten.
Noch heute soll der Geist von Erasmus und einige unruhige Seelen, die während eines Erdbebens in dem Tunnelsystem eingeschlossen und umgekommen waren in den Felsen herumspuken. Deshalb sollte man die Höhlen lieber nicht ohne Begleitung betreten.
11. Horst Castle in Belgien
Horst Castle liegt im grünen Tal von de Wingebeek inmitten der Hügel im Hageland gelegen. Die Wasserburg wurde im Mittelalter auf einer Insel im Sumpfgebiet im Emscherbruch errichtet.
Auch zu diesen alten Gemäuern gibt es eine gruselige Geschichte zu berichten. Fast jede Nacht erscheint Lord Rode in den Gärten dieses wunderschönen Renaissance-Schlosses. Er soll in einer Kutsche gesehen worden sein, die von sechs Pferden gezogen wird. Der Legende nach soll seine Seele keinen Frieden finden, weil er Schuld an der Ermordung eines Priester haben soll.
Zudem ist das Schloss mit seinem großen Weiher und Schlossgraben das Zuhause der Comicfigur ‘Der Rote Ritter’ von Willy Vandersteen.
In der realen Welt wohnte in dem vermeintlichen Gruselschloss das Adelsgeschlecht der von Horst bereits ab dem 13. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert ließ hier die adlige Bewohnerin Maria-Anna van den Tympel die einige Verschönerungen an dem Gebäude vornehmen ließ. Rund um das Schloss erstreckt sich eine prächtige mittelalterliche Burganlage, die heute Eigentum der ‘Agentur für Natur und Wald’ ist.
12. Mont Saint Michel in Frankreich
Mont Saint Michel wurde im 8. Jahrhundert auf einer Insel vor der Küste der Normandie erbaut. Das malerische Ort ist eines der schönsten Schlösser in Europa und ein Wahrzeichen von Frankreich. Das Bauwerk an sich ist eine großartige architektonische Meisterleistung.
Jedoch birgt eine Abtei diesen Alters auf jeden Fall auch einige dunkle Geheimnisse. Das Schloss ist ein bekannter Ort für „Geisterjäger“, die aus den entferntesten Ländern der Welt anreisen, nur um einen Blick auf einige seiner nicht lebenden Bewohner zu werfen.
Warum es so beängstigend ist: Während des Hundertjährigen Krieges führte Kapitän Louis d’Estouteville als Kommandeur der Garnison in Mont Saint Michel die Schlacht gegen mehr als 2.000 englsiche Belagerer und richtete ein Blutbad an. Legenden besagen, dass der Sand rund um die Burg hellrot vom Blut der getöteten Soldaten gefärbt war.
Wovor sich Reisende in Acht nehmen sollten: Phantommönche, verschiedene Arten von Spektren und der Geist von d’Estouteville, der bis heute den Berg bewachen soll.
13. Burg Eltz, Deutschland
Eines der beliebtesten Fotomotive mit den meisten Instagram-Posts weltweit ist das malerische Burg Eltz in Deutschland. Was man auf den Bildern nicht sehen kann, ist die unheimliche Atmosphäre die man zischen den Wänden der Burg spüren kann. Und auch die tragische Anekdote, die sich hier abspielte könnte durchaus aus der Feder von William Shakespeare stammen.
Denn im 15. Jahrhundert lebte ein Graf mit seiner schönen Tochter Agnes auf Burg Eltz. Zu dieser Zeit war es üblich, dass schon in der Kindheit die Erben für eine spätere Ehe versprochen wurden. So sollte auch Agnes von Eltz die zukünftige Frau des Junker von Braunsberg werden.
Aber als sie heranwuchsen, stellte sich heraus, dass die beiden Versprochenen gar nicht zueinander passten. Die Jungfer war gutmütig, bescheiden und sanftmütig, der Junker von Braunsberg dagegen war hartherzig und unhöflich gegenüber seinen Mitmenschen.
Als die Verlobung besiegelt war, wollte der Bräutigam die Braut küssen. Aber die Abneigung seiner Verlobten war so groß, dass sie ihm das Jawort und somit die Heirat verweigerte. Der Braunsberger und sein Gefolge verließen das Schloss wütend und kehrte später zurück, um sein Recht mit Waffengewalt geltend zu machen.
Im Verlauf des Kampfes wusste Agnes, dass sie bald in die Hände des wütenden Junkers fallen und zu seiner Burg verschleppt werden würde. Also eilte sie schnell in die Waffenkammer, legte den prächtigsten Brustpanzer ihres Bruders an, nahm ein Schwert und stand sofort inmitten der viel kleineren Gruppe von Verteidigern.
Als die Eltzer dies sahen, sammelten sie alle ihre Kräfte, töteten Braunschweiger und die meisten seiner Anhänger. Tragischerweise traf in der Hitze des Gefechts ein Pfeil des Junkers die tapfere junge Frau tödlich.
Seitdem soll der Geist der armen Agnes gelegentlich um Mitternacht im Hof von Burg Eltz erscheinen.
14. Der Tower von London
Wenn man die paranormale Aktivität mit einem Magnetometer messen würde, würde der Zeiger im Tower von London wahrscheinlich am meisten ausschlagen.
Der erste Geist soll in dem alten Gemäuer im 12. Jahrhundert erschienen sein, als der Turm gebaut wurde. Noch bevor das Fort fertig gestellt war, erschreckte der heilige Thomas von Canterbury die Arbeiter.
Hinrichtungen wurden normalerweise außerhalb des Turms durchgeführt. Aber einige prominente Verurteilte wurden innerhalb der Mauern einen Kopf kürzer gemacht. Einige dieser Opfer sind seitdem als Geister aufgetreten.
So zum Beispiel der unruhige Geist von Königin Anne Boelyn . Ihr tragischer Fall regt die Fantasie von Geschichtsinteressierten auf der ganzen Welt an. Sie war selbst eine Frau edler Abstammung und wurde die zweite Frau Heinrichs VIII.. Nachdem sie keinen männlichen Thronfolger hervorbringen konnte, verlor Heinrich VIII. das Interesse und ließ sich scheiden.
Um sie loszuwerden, wurde sie wegen mehrfachen Ehebruchs, inzestuöser Beziehungen zu ihrem Bruder und der Verschwörung, den König zu töten, angeklagt. Nachdem sie wegen Hochverrats zum Tode verurteilt worden war, wurden sie und ihre fünf verurteilten Liebhaber hingerichtet. Ihr kopfloser Geist soll bis heute durch die Korridore des Towers streifen.
Eine weitere spektakuläre Hinrichtung war die von Catherine Howard . Die heißblütige Catherine soll mehrere Liebschaften gehabt haben. Als sich der Verdacht während der Ehe mit Heinrich VIII. erhärtete, flogen die Liebesbeziehungen auf und die Freier gehängt, geviertelt und enthauptet.
Catherine wurde ebenfalls zum Tode verurteilt. In der Nacht vor ihrer Hinrichtung wurde der Hinrichtungsblock auf ihre Bitte in ihre Zelle gebracht. Sie übte ihre Hinrichtung, indem sie ihren Kopf immer wieder auf den Block legte. Am nächsten Morgen wurde sie im Tower enthauptet. Von Erscheinungen Catherine Howards wird ebenfalls sehr häufig berichtet.
Fazit: Wenn dich deine Reisepläne in eines dieser fremden Länder führen sollten, mach doch Halt in einem dieser berühmten Schlösser. Es wird sicherlich ein unvergesslicher Aufenthalt und du kannst später Freunde mit Geschichten über deinen Besuch in einem Spukschloss unterhalten.