Der Mitsubishi Outlander ist bereits seit Oktober 2013 auf dem Markt, wobei im März 2018 auf dem Genfer Autosalon der neue Outlander (Modelljahr 2019) vorgestellt wurde. Seitdem wurde zusätzlich noch das Interieur nochmals aufgewertet und überarbeitet.
Sicherlich trifft der Mitsubishi Outlander nicht jedermanns Geschmack oder Nutzverhalten, besonders als Hybrid. Nichtsdestotrotz weiß der japanische SUV auch zu überraschen, besonders hinsichtlich seines Raumangebots.
Bei dem Testwagen handelt es sich um den Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid in der Top-Version (ab 49.704 Euro). Die Basis Version ist bereits ab 37.032 Euro verfügbar (ohne Umwelt- und Mitsubishibonus).
Dabei sei zu beachten, dass es bei Mitsubishi außer der Lackierung keine Sonderausstattungen zu wählen gibt, sondern drei Ausstattungslinien (Basis, Plus, Top), die verschiedene Sonderausstattungen beinhalten.
Von außen wirkt der Japaner recht schlicht und unaufgeregt. Ein kleines Detail was sich unten links an der Kofferraumklappe befindet ist der ‚Outlander PHEV‘-Schriftzug, der auf das Modelljahr 2020 des Outlanders hinweist.
In der Länge bringt es der Mitsubishi Outlander auf 4,70 Meter. In der Breite misst er 1,80 Meter (mit Außenspiegeln sind es 2,12 Meter) und in der Höhe 1,80 Meter. Der Radstand beträgt 2,67 Meter und lässt großzügige Platzverhältnisse erwarten.
18-Zoll Räder sind wie die abgedunkelten Scheiben ab der B-Säule, silberfarbener Unterfahrschutz vorne und hinten oder auch die Seitenschweller-Zierleisten in Chrom-Optik immer serienmäßig dabei.
Innen ist der Outlander sehr aufgeräumt und fühlt sich unglaublich luftig und geräumig an. Neben den großzügigen Platzverhältnissen im Cockpit hat auch die zweite Reihe ordentlich Platz sowohl für die Beine als auch ausreichen Kopffreiheit.
Das Plug-in-Hybrid-Modell kann man allerdings nicht mit dritter Sitzreihe bestellen. Wer sieben Sitze benötigt muss auf die Benziner Modelle zurückgreifen.
Das standardmäßige Gepäckvolumen des Hybriden beträgt 463 Liter, mit Soundsystem noch 451 Liter, und kann bei umgeklappten Rücksitzlehnen (60:40) auf 1.602 Liter erweitert werden. Bei der Zuladung ist mit 440 Kilogramm das Maximum erreicht. In der Top-Version des Outlanders ist das Soundsystem ‚Mitsubishi Power-Sound-System‘ (MPSS) inklusive und sorgt mit seinen insgesamt acht Lautsprechern für klaren und starken Sound.
Die Sitze sehen durch die diamantförmig gesteppten Lederbezüge recht edel aus und sind durch aus auch bei längeren Fahrten komfortabel. Da der Outlander nicht zum schnellen Fahren einlädt ist es auch kein Problem, dass die Sitze nicht den größten Seitenhalt bieten. Ansonsten wirkt der Innenraum recht klassisch durch die vielen manuellen Tasten.
Ohne Notwendigkeit durch mehrere Menüs zu gehen hat fast jede Funktion ihre eigene Taste und mit etwas Eingewöhnungszeit findet man sich schnell zurecht. Der acht Zoll Touchscreen bietet unteranderem die Möglichkeit Apple Car Play oder Android Auto zu nutzen und somit die gängigen Apps des eigenen Smartphones ins Auto zu übertragen.
Der gut zwei Tonnen schwere Mitsubishi Outlander PHEV wird angetrieben von einem 2,4 Liter DOHC Benzinmotor der 99 kW, beziehungsweise 135 PS leistet, und ein maximales Drehmoment von 211 Newtonmeter entwickelt. Dazu gesellt sich ein 60 kW (82 PS) Elektromotor vorn und ein 70 kW (95 PS) Elektromotor am Heck. Die Systemleistung gibt Mitsubishi mit 165 kW (224 PS) an.
Laut NEFZ soll der kombinierte Verbrauch somit nur bei 1,8 Litern liegen, wobei dies nur bei starker Ausnutzung des Elektromotors überhaupt möglich erscheint.
Im Alltag ist dieser Wert eher nur theoretisch möglich. Sobald man längere Strecken fährt und sich der Benzinmotor hinzuschaltet, schnellt der Verbrauch schnell in den zweistelligen Bereich. Durch den Hybridbedingten kleinen Benzintank (ca. 43 Liter) muss man häufiger an der Tankstelle halten als einem lieb ist. Wie so häufig kommt es beim Hybrid zusammenfassend auf das Nutzverhalten des Halters an.
Der Outlander ist sicherlich nicht für schnelle Autobahnpassagen gemacht, da er bereits bei 170 km/h abgeregelt ist. Allerdings kommt in dem Wagen auch nie das Verlangen auf großartig schnell unterwegs sein zu wollen, sondern man genießt die ruhige Fahrt und ist eher auf eine komfortable Reise aus. Den permanentelektrischen Allradantrieb hat der Japaner von Hause aus immer serienmäßig an Bord.
Wer bei einem “Ampelrennen” teilnehmen will sollte wissen, dass der große Mitsubishi gemütliche 10,5 Sekunden auf 100 km/h benötigt und sollte sich daher seine Gegner sehr gut aussuchen. Zusätzlich sei angemerkt, dass sobald man den Benziner hochdreht er durch das Ein-Gang-Automatikgetriebe extrem laut wird.
Insgesamt funktioniert das Zusammenspiel zwischen den Elektromotoren und dem Benziner reibungslos. Es gibt auch die Möglichkeit rein elektrisch zu fahren (bis 135 km/h) sobald man den EV Schalter betätigt und soll damit bis zu 57 km weit kommen. Im tatsächlichen Gebrauch sind sicherlich 40 bis 50 km je nach Fahrverhalten möglich. Man kann allerdings auch während der Fahrt die Batterie mit dem Benzinmotor laden.
Mit dem Schaltknüppel hat man die Möglichkeit die Rekuperation des Hybriden einzustellen und zwischen B1 (schwach) und B5 (stark) zu wechseln, um mit ein bisschen Übung fast nur mit einem Pedal unterwegs sein zu können. Anhand der Schaltwippen am Lenkrad lässt sich ebenfalls die Rekuperationsstufe wechseln.
Letztendlich lässt sich die Batterie auch handelsüblich über die Haushaltssteckdose (ca. 5 bis 6 Stunden) oder über Schnellladestationen (in 25 Minuten bis zu 80 Prozent) laden.
Insgesamt erhält man mit dem Mitsubishi Outlander einen geräumigen SUV, der ausstattungsbedingt kaum Wünsche offen lässt und mit dem sich komfortabel der Alltag bewältigen lässt. Die Hybrid-Variante sollte sicherlich, je nach Nutzverhalten, wohl überlegt sein. Durch den Mitsubishi Elektromobilitätsbonus plus dem Bundesanteil am Umweltbonus ist der japanische SUV recht erschwinglich im Vergleich zu ähnlich großen Autos.
Zusammenfassend ist es ein tolles, luftiges Gefühl am Steuer des Outlander und er stellt eine verhältnismäßig kostengünstige Alternative zu den vielen SUVs am Markt dar. Und fünf Jahre Herstellergarantie sind ein zusätzliches Argument.
Der Testwagen wurde von Mitsubishi zur Verfügung gestellt.