Im Januar 2020 wurden in Deutschland 3.785 Neufahrzeuge vom VW T-Roc zugelassen. Nur sein Konzernbruder Tiguan (7.123) und der Mercedes GLC (4.038) hatten im SUV-Segment mehr Neuzulassungen in dem Monat vorzuweisen.
Den Kompakt-SUV gibt es in den Ausstattungsvarianten T-Roc, Style und Sport. Dazu die aufgemotzte R-Variante mit 300 PS, die UNITED-Sonderedition und ab 27.495 Euro sogar ein Cabriolet. Der günstigste Volkswagen T-Roc kostet ab 21.435 Euro.
❏ Karosserie – VW T-Roc
Zum Test stand ein 150 PS starker VW T-Roc in der Style-Variante mit 2,0-Liter TDI-Motor, einem 7-Gang DSG und Frontantrieb bereit. Äußerlich kam der Wolfsburger mit seiner zweifarbigen Uni-Lackierung schon mal sehr gut an (schwarzes Dach – weiße Karosserie, 230 Euro). Auch wenn die T-Roc Karosserie keinen Designpreis gewinnen wird, so wirkt die Silhouette mit der angeschrägten Dachlinie für einen Volkswagen richtig schick.
17-Zoll Alus und Halogen-Scheinwerfer sind serienmäßig, werden aber wohl von den meisten Käufern gegen aufpreispflichtiges LED-Licht ausgetauscht. Überhaupt kann man sich den VW T-Roc sehr individuell konfigurieren. Und das lassen sich die Wolfsburger natürlich auch gut bezahlen lassen.
Die breiten Scheinwerfer mit dem angrenzendem Kühlergriff dominieren den Frontbereich. Das Tagfahrlicht mit der integrierten Blickfunktion unterhalb der Scheinwerfer macht den VW T-Roc unverwechselbar.
4,23 Meter ist der VW T-Roc lang, 1,82 Meter breit, 1,57 Meter hoch und der Wendekreis beträgt 11,1 Meter. In der Stadt und in engen Parkhäusern machen sich diese Werte bezahlt, denn das Auto lässt sich leicht einparken und einfach händeln.
Die Bodenfreiheit von 160 Millimetern schrenkt die Geländetauglichkeit des kompakten Wolfsburgers ein. Wie die meisten SUVs ist auch der VW T-Roc für den glatten Untergrund konzipiert. Hohe Sitzposition, bequemer Einstieg und Nutzwert zählen hier mehr.
Die Heckleuchten sind mit LED-Technik bestückt. Hinter dem VW-Logo sitzt die Rückfahrkamera gut geschützt vor Schmutz. Vorne und hinten hat der Volkswagen serienmäßig Stoßfänger mit silberfarbenem Unterfahrschutz aus Kunststoff. Leider sind auch beim T-Roc die Auspuffblenden nur Fake.
Die Heckklappe mit elektrischer Öffnung und Schließung kostet 395 Euro extra. Dahinter ist Platz für 445 Liter Gepäck. Zum Vergleich: In einen VW Golf VIII passen 381 Liter. Wer das Gepäck verladen möchte, muss jedoch eine 79 Zentimeter hohe Ladekante überwinden. Von innen können die Rücklehnen (60:40) umgeklappt werden und dann erhöht sich das Ladevolumen auf 1.290 Liter.
Die Rückbank lässt sich leider nicht verschieben. Dafür gibt es eine Ladeluke in der Rücksitzlehne. Unter dem Kofferraumboden befindet sich noch etwas Werkzeug und das Reifenreparaturset. Die maximale Zuladung beim VW T-Roc beträgt 585 Kilogramm. 1,8 Tonnen ist die zulässige Anhängelast bei 8 % und 1,6 Tonnen bei 12 % Steigung.
❏ Innen
Das Platzangebot ist für den Fahrer und Beifahrer zwar nicht verschwenderisch, aber dennoch ist die Kopf- und Beinfreiheit recht ordentlich. Die Verstellmöglichkeiten vom Stoffsitz und dem Lederlenkrad lassen auch größere Personen eine optimale Position finden.
Auf der Rückbank ist das Raumgefühl allerdings ein ganz anderes. Die Kopffreiheit ist ausreichend, aber im Knieraumbereich ist der Platz knapp bemnessen. Für Kinder geht das noch in Ordnung, aber für Erwachsene wird eine längere Fahrt anstrengend.
Ein erster Blick auf das Cockpit weist den T-Roc sofort als Volkswagen aus. Ob Lenkrad, Schalthebel, Klimaeinheit, Navi, Lichtschalter oder Fensterheber. Man kennt es aus anderen VW-Modellen und macht dadurch die Bedienung extrem einfach. Wobei die Bedienung bei Wolfsburger-Autos generell sehr logisch und intuitiv aufgebaut ist.
Auch im VW T-Roc hat das digitale Zeitalter Einzug gehalten. Das Active Info Display für 500 Euro ist 10,25 Zoll groß und sein Layout wird farbintensiv und konstrastreich dargestellt. Zwischen Drehzahlmesser und Geschwindigkeitsanzeige kann die Navigationskarte eingeblendet werden. Aber nicht wenn man Google Maps benutzt.
Auf den zweiten Blick kommt allerdings schnell Ernüchterung auf. Wohin das Auge auch schaut, es trifft auf Hartplastik. Weich unterschäumte Verkleidungsteile sind beim T-Roc gnadenlos dem Rotstift zum Opfer gefallen. Bei der Verarbeitungsqualität gibt es dagegen nichts zu meckern. Alles passt und nichts klappert. Wer möchte kann sein T-Roc Interieur zusätzlich auch mit farblichen Akzenten aufwerten.
Beim Thema Assistenzsysteme kann der VW T-Roc serienmäßig mit einem Notbrems- und Spurhalteassistenten, Fußgängererkennung und Müdigkeitswarner aufwarten. Weitere stehen in der Aufpreisliste zur Verfügung. Auf die Rückfahrkamera sollte man aus Selbstschutz vor Parkremplern nicht verzichten.
❏ Motor und Fahrverhalten
Im Testwagen kam mit dem 2,0-Liter-Dieselmotor die “Allzweckwaffe” von Volkswagen zum Einsatz. Der leistet 150 PS und 340 Nm bei 1.750 bis 3.000 U/min. Damit ist der 1.440 Kilogramm schwere VW T-Roc völlig ausreichend motorisiert. In 8,8 Sekunden geht es mit dem SUV auf Tempo 100 km/h und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 km/h.
Der Motor und das Siebengang-DSG sind gut aufeinander abgestimmt. Nur das etwas dröhnende Motorengeräusch im Innenraum störte mich. Das habe ich beim Konzernbruder Tiguan mit gleicher Motorisierung so nicht wahrgenommen.
Der Verbrauch während der Testfahrt lag im Durchschnitt bei 6,4 Liter. Das Fahrwerk ist straff abgestimmt und wirkt sehr ausgereift. Es bietet hohen Komfort und lässt sich über die Fahrprofilauswahl (180 Euro) individuell einstellen. Eine leichtgängige und präzise Lenkung sorgen für Spaß in Kurven, zumal die Karosserie sich kaum aufschaukelt. Der VW T-Roc lässt sich flott bewegen, ohne dass er seine Manieren vergisst.
❏ Fazit – VW T-Roc
Der Grundpreis für einen VW T-Roc TDI in Style-Ausstattung mit 150 PS, DSG und Frontantrieb (Testwagen) beginnt bei 31.575 Euro. Kommen noch Extras obendrauf, kostet der Wolfsburger schnell einige Tausender mehr.
Leider gibt Volkswagen noch immer nur 2 Jahre Garantie auf das Fahrzeug. Der Nutzwert und das Karosseriedesign sprechen eindeutig für den T-Roc und gegen einen Golf. Die Materialqualität vom Interieur ist dagegen sehr enttäuschend.
Beim Fahrkomfort und der Fahrwerksabstimmung erreicht der T-Roc ein hohes Niveau. Und dann spricht natürlich die höhere Sitzposition und die Übersicht für den SUV.
Der Testwagen T-Roc wurde von Volkswagen zur Verfügung gestellt.