Es ist wohl eines der vertrautesten und verhasstesten Geräusche des Sommers: das nächtliche Surren der “Gemeinen” Stechmücke und ihrer Verwandten. Die lästigen Viecher können uns schon einmal um den wohl verdienten Schlaf bringen. Doch zum Glück gibt einige gute Hausmittel, um Mücken fernzuhalten. Und haben die kleinen Vampire doch zugestochen, kannst du mit den folgenden Hausmitteln deine Mückenstiche natürlich behandeln und den Juckreiz lindern.
Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu Mücken und Mückenstichen.
Nur in seltenen Fällen können bestimmte Mückenarten, wie auch unsere Gemeine Stechmücke, Viren übertragen. Weitere Mückenarten, die es in Deutschland oft gibt: sind die als Rheinschnake bekannte Aedes vexans, eine Überschwemmungsmücke namens Ochlerotatus sticticus und die Mücke Anopheles Plumbeus, die sogar Malaria übertragen kann.
Große Epidemien haben wir in unseren Breitengraden nicht zu befürchten. Dennoch wurden bereits zwei neue „Migrations-Mücken“ sporadisch im süddeutschen Raum gesichtet: die asiatische Tigermücke und die asiatische Buschmücke, die das Chikungunya-, das Dengue- und das West-Nil-Fieber übertragen können. Speziell die Tigermücke ist in Italien schon ein großes Problem. Aufgrund der Klimaerwärmung breiten sie sich weiter nach Norden aus.
In erster Linie ist die Globalisierung schuld. Die Insekten werden über den Warenverkehr mitgebracht. Klimaerwärmung könne aber in späterer Zeit auch zum Problem werden.
Für Nicht-Allergiker sind Mückenstiche vor allem lästig, aber ungefährlich – solange sie den Stich nicht aufkratzen. Aufgekratzte Stiche können in feuchter Witterung zu oberflächlichen Hautinfektionen, im schlimmsten Fall zu Wundrose führen. Dabei treten die Bakterien in die Lymphbahn ein. Offene Stiche sollten deshalb immer desinfiziert werden. Allergiker müssen allerdings mit bis zu faustgroßen Schwellungen rechnen.
Schuld ist der Speichel, den die Mücken bei jedem Stich in die Wunde pumpen. Er enthält neben Substanzen, die die Gefäße erweitern, auch solche, die betäubend wirken.
Auslöser ist das Eiweiß im Mückenspeichel. Nach einigen kühleren Tagen, an denen die Mücken nicht zum Stich kamen, können die Tiere auch mehr Speichel als gewohnt übertragen und die Reaktion verstärken. Parasitologen beobachten auch generell eine Zunahme der allergischen Empfindlichkeit in der Bevölkerung.
Der Deutsche Allergie- und Asthma-Bund sagt, dass der Speichel der Insekten aggressiver geworden ist. Zum Beispiel, weil die Insekten Mittel aufnehmen, mit denen Obst und Gemüse gespritzt wurde.
Bei vielen Menschen nimmt die Reaktion auf Mückenstiche im Laufe der Piks-Saison ab.
Nicht die Mücken verändern sich, sondern die Reaktion des menschlichen Körpers: „Die ersten Stiche finden meist fast unbemerkt statt. Im Laufe der Saison aber entwickelt der Körper oft eine allergische Reaktion darauf, was die großen Quaddeln verursacht, die am meisten jucken. Danach wiederum gewöhnt sich der Körper an das Mückengift und die Stiche sind wieder kleiner und jucken nicht mehr so stark“, erklärt Allergologe Zuberbier.
„Leider nur bis zum Ende der jeweiligen Mückensaison. Nach dem folgenden Winter geht es wieder von vorne los. Menschen, die besonders stark mit Quaddeln auf die Stiche reagieren, können aber mit der Einnahme von Antihistaminika, Mitteln, die auch bei Heuschnupfen verwendet werden, vorbeugen.“, sagt Zuberbier.
Sie hält die Blutsauger draußen. Kosten: Ab ca. 2 Euro pro Fenster. Haltbarer und teuer sind Rahmen mit Mückengittern. Selbstbausysteme gibt’s in Baumärkten ab 25 Euro.
Für Erwachsene einer romantische Alternative, für Kinderbetten und Kinderwagen aber sehr sinnvoll. Netze gibt es je nach Form, Größe und Material für etwa 15 bis 100 Euro. Netze aus Kunststoff sind leichter als aus Baumwolle. Außerdem trocknen sie schneller. Für die Tropen ist eine Maschenweite von 1, 2 Millimetern erforderlich, zu Hause reichen zwei Millimeter.
Helle, möglichst geschlossene, feste Kleidung, am besten aus Leinen. Dünnere Textilien können Mücken einfach durchstechen.
Besonders blumige Parfüms regen Mücken zum Stechen an.
Kaufen Sie Repellentien zu Hause in Deutschland. Im Ausland enthalten die Produkte oft andere, mitunter bedenkliche Wirkstoffe.
Gegen gewöhnliche Hausmücken wirken die meisten der getesteten Mittel zuverlässig, gegen Malaria- und Gelbfiebermücken mussten im Test 2010 der Stiftung Warentest manche passen. Testsieger war Anti Brumm Forte (1 Euro/10 ml). Weniger schleimhautreizend: Autan Protection Plus (0,70 Euro/10 ml) und am sanftesten zur Haut und mit vier Stunden Wirkzeit noch gut: Autan Familiy Care (0,70 Euro/10 ml)
Beim Einreiben den Übergang zwischen Kleidung und Haut nicht vergessen. Mücken finden auch die kleinsten freien Stellen. Erst Sonnenschutz- dann Anti-Mückenmittel auftragen. Am besten alle vier Stunden. Wer stark schwitzt, sollte öfter nachlegen. Wichtig: Nicht in Augen und Schleimhäute bringen. Kinder unter drei Jahren nicht mit Mückenmitteln einreiben, ihre Haut ist durchlässiger für Wirkstoffe.
Ob Lavendel allein die Mücken vertreibt ist fraglich. Die meisten Mückenmittel enthalten eine Wirkstoff-Kombination aus Lavendelduft und Aromen von Nelken und Zitronen.
Tomate
Eine Zitrone, gespickt mit Gewürznelken neben das Bett gestellt, kann Mücken fernhalten. Auch das Einreiben der Haut mit Lavendelöl, Nelkenöl, Eukalyptusöl oder Lorbeeröl kann helfen.
Natürliche Öle aus Teebaum, Citronella oder indischer Melisse halten kaum Mücken vom Stechen ab. Auch Gartenfackeln, Teelichte, Armbänder etc. die als Wirkstoff ätherische Öle verbreiten, sind nicht nur wirkungslos, sondern oft auch gesundheitlich bedenklich.
Mücken legen ihre Eier in stehendes Wasser. Deshalb Brutstätten wie Regentonnen mit Fliegengaze abdecken, herumstehende Krüge und Eimer ausleeren.
Auch wenn Sie für geschlossene Räume angeboten werden: nur selten anwenden und wenn Kinder im Haus sind gar nicht benutzen. Die Mittel enthalten meist Wirkstoffe, die Nerven schädigen können.
Wenn es juckt Kühlen, am besten mit kalten Kompressen mit einem Zusatz von essigsaurer Tonerde. Antiallergische Cremes, Gels, Sticks aus der Apotheke bekämpfen den Juckreiz und wirken meist entzündungshemmend.
Die bekannteste Sofortmaßnahme ist, den Stich mit Speichel zu benetzen. Ob sich die Inhaltsstoffe der Spucke positiv auf die Heilung auswirken, ist fraglich. Doch die Kühlung lindert den Juckreiz und mit einem willkommenen Plazebo-Effekt tut es schon nicht mehr ganz so weh.
Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel wirkt nicht nur bei Wespenstichen Wunder. Bei Mückenstichen wirkt die Anwendung mit dem Wurzelgemüse der Schwellung entgegen und desinfiziert die Wunde. Zudem hilf sie auch den Juckreiz zu lindern.
Über den Speichel der Mücke gelangen Proteine in unsere Haut. Diese verhindern die Blutgerinnung und der Körper schüttet das Hormon Histamin aus, das den unangenehmen Juckreiz und die Schwellung verursacht. Angeblich zerfallen die Proteine des Mückenspeichels bei einer Temperatur von mindestens 45 Grad. Wer einen heißen Löffel vorsichtig auf den Mückenstich drückt, kann sich so etwas Linderung verschaffen.
Bei dieser Behandlung reibt man den Stich mit medizinischem Alkohol ein. Das darin enthaltene Ethanol kühlt und lindert den Juckreiz. Zudem hat der Alkohol auch hautpflegende Eigenschaften und wirkt desinfizierend.