Dem einen oder anderen Ford-Kenner mag das Modell Ford Puma bereits ein Begriff sein. Der ehemalige Ford Puma war ein kleines Sportcoupé, das von der Ford-Werke GmbH in Köln entwickelt und zwischen 1997 und 2001 produziert wurde.
Der neue Ford Puma allerdings reiht sich als Kleinwagen-SUV auf Basis des Fiesta eher zwischen dem Ford EcoSport und dem Ford Kuga ein.
Der Testwagen kommt in der ST-Line X-Version vorgefahren, welche ab einem Grundpreis von 26.900 Euro verfügbar ist. Mit einigen Extras klettert der Preis des Testwagens auf 31.930 Euro. Als Cool & Connect Line bekommt man den Ford Puma ab knapp unter 20.000 Euro.
2020 hat der neue Crossover Ford Puma bei der 44. Ausgabe des Goldenen Lenkrads von AutoBild den 1. Platz in der Kategorie der kleinen SUV gewonnen. Nicht die schlechteste Visitenkarte für unseren Test.
❏ Karosserie – Ford Puma ST-Line X
Die Magnetic-Grau Metallic Lackierung (800 Euro) ist eine der Aufpreis pflichtigen Sonderausstattungen, ebenso wie das elektrische Panorama-Schiebedach (1.000 Euro) des Testwagens.
Im ST-Line X sind die 18-Zoll 5-Speichen-Leichtmetallräder allerdings serienmäßig und werten den Wagen mit den ebenfalls serienmäßigen abgedunkelten Scheiben (ab der zweiten Sitzreihe und Heckscheibe) sicherlich auf.
Ansonsten ist die Optik des Pumas sicherlich Geschmackssache. Manch einer mag durch die Scheinwerferform und Positionierung an den Porsche Macan oder Cayenne erinnert werden. Obwohl der Puma (4,19 Meter) rund 15 Zentimeter länger als der Fiesta ist und mit 2,59 Meter ca. zehn Zentimeter mehr Radstand mitbringt wirkt er durch die hohe Front insgesamt etwas dicklich.
❏ Innenraum
Im Innenraum ähnelt der Puma dem Fiesta hingegen sehr. Alles ist übersichtlich und einfach angeordnet und man hat alles gut im Blick. Zusätzlich lassen sich mit dem Multifunktionslenkrad der Großteil der Funktionen direkt bedienen, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen.
Optisches Highlight ist auf jeden Fall der Puma, der beim Starten des Autos im volldigitalen Instrumentendisplay erscheint. Je nach ausgewähltem Fahrmodus ändert das Display auch seine Farbe.
Serienmäßig an Bord des ST-Line X ist das Ford Navigationssystem inklusive Ford SYNC3 DAB/DAB+ mit AppLink und 8-Zoll-Touchscreen. Somit kann man Ford-üblich sein Smartphone optimal anschließen und synchronisieren. Das B&O Sound System sorgt dann noch für den passenden Klang.
Das kleine Crossover kommt auch mit einigen Assistenzsystemen daher, die für zusätzlich Sicherheit sorgen sollen. Unter anderem sind serienmäßig ein Fahrspur-Assistent, Post- und Pre-Collision-Assistent sowie eine Geschwindigkeitsregelanlage mit intelligentem Geschwindigkeitsbegrenzer und eine Tempolimit-Anzeige an Bord.
Die Ledersitze sind auch bei längeren Strecken angenehm komfortabel und werten das Interieur des Pumas auf jeden Fall auf. Am Aufpreis pflichtigen Panorama-Schiebedach, wie oben bereits erwähnt, hat man besonders im Sommer sicherlich Spaß und kann sich die Sonne auf den Kopf scheinen lassen.
Auch sonst ist das Raumgefühl für einen Wagen dieser Größe recht angenehm und selbst hinten haben auch größere Passagiere ausreichend Kniefreiheit.
Der Kofferraum ist deutlich großzügiger als vom Konzernbruder, dem Ford Fiesta. Der Kofferraum im Puma kann zwischen 456 Liter und 1.216 Liter fassen. In der Mildhybrid Version fällt der Kofferraum aufgrund der Lithium-Ionen-Batterie etwas kleiner aus (401 bis 1.161 Liter). Wer eine abnehmbare Anhängerkupplung (ca. 650 Euro) mitbestellt, kann bis zu 1.100 Kilogramm an den Haken nehmen.
Highlight im Kofferraum ist ein zusätzlicher Hohlraum unter dem Ladeboden. Dort kann man optimal dreckige Klamotten reinlegen oder vielleicht einen zusätzlichen Bierkasten unterbringen. Er lässt sich sogar auswaschen, da das Wasser einfach durch eine Öffnung im Boden abgelassen werden kann.
❏ Motorisierung
Der Testwagen hatte ein Leergewicht von knapp 1,3 Tonnen und kam als 1,0 Liter EcoBoost Hybrid mit 92 kW (125 PS) und manuellem 6-Ganggetriebe. Zusätzlich gibt es noch eine 155 PS Benzin-Variante, sowie einen 120 PS Diesel und später soll noch eine ST Variante mit 200 PS folgen. Die maximale Leistung vom Test-SUV lag bei 6.000 U/min an. Das maximale Drehmoment von 210 Newtonmeter wurde bei 1.750 U/min erreicht.
Bei knapp 17 km/h schaltet der Dreizylinder beim Heranrollen an Ampeln den Motor durch die Start-Stopp Automatik bereits ab. Dies ist zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, soll aber dem Startgenerator Energie zurückgewinnen und Sprit sparen.
Der Puma kann zwar nicht rein elektrisch fahren, jedoch hilft die 48-Volt Mildhybridtechnik beispielsweise beim Anfahren und im niedrigen Drehzahlbereich.
Nichtsdestotrotz spürt man im Dreizylinder mit 125 PS, dass der Puma nicht für sportliches Fahren ausgelegt ist, sondern mehr als Stadtcruiser. Für den Sprint auf 100 km/h braucht der Fronttriebler 9,8 Sekunden aus dem Stand und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 191 km/h.
Schaut man sich den angegebenen Verbrauch von 4,3 Litern (NEFZ) bzw. 5,6 Liter (WLTP) auf 100 Kilometer an fragt man sich wie dieser Wert zu Stande kommt. Während der abgespulten Testkilometer waren es eher 2 bis 2,5 Liter mehr. Bei einer Tankgröße von 42 Litern kommt man theoretisch knapp auf 700 Kilometer Reichweite.
❏ Fazit – Ford Puma ST-Line X
Der Ford Puma bleibt optisch sicherlich Geschmackssache und ist für Sportwagenbegeisterte nicht erste Wahl aber wer einen gut ausgestatteten, verhältnismäßig sparsamen Stadt-SUV-Kleinwagen möchte, könnte mit dem Puma genau ins Schwarze treffen.
Auch wenn der Preis (Testfahrzeug 31.390 Euro) doch etwas höher ausfällt als bei manchen seiner zahlreichen Konkurrenten, wird der potenzielle Fahrer bestimmt Spaß am Fahrzeug haben und hat diverse moderne Features mit an Bord. Ford gibt zwei Jahre Garantie auf das Fahrzeug und es ist in die Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP-EVAP-ISC eingruppiert.
Der Testwagen wurde von Ford zur Verfügung gestellt.