Das „Das Nizza der Ostsee“
Als die MS Katharina von Bora morgens in Peenemünde, an der Ostspitze Usedoms gelegen, einläuft, werden die Passagiere von strahlendem Sonnenschein empfangen. Denn die Insel Usedom gehört mit rund 2.000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Mit dem Reisebus geht es zu den Ostseebädern Usedoms, die sich wie eine Perlenkette entlang der Ostseeküste ziehen. Von der Ostsee nach Potsdam mit MS Katharina von Bora – Teil 3
Als die Reisenden über die Promenade von Ahlbeck in Richtung Heringsdorf schlendern, fühlen sie sich in vergangene Zeiten versetzt, als die adeligen Damen und Herren in edlem Gewand auf der Kaisermeile flanierten. Während der Kaiserzeit wurde Heringsdorf als „Nizza der Ostsee“ bezeichnet. Die auch auf Usedom vorherrschende Bäderarchitektur, mit ihren filigranen Fassaden, großen Fenstern und durchgehenden Balkonen mit Blick auf die glitzernde Ostsee, erzeugen das Gefühl direkt am Mittelmeer zu sein.
Im Ostseebad Ahlbeck steht die älteste erhaltene Seebrücke Deutschlands, die mit 320 Meter Länge auf die Ostsee hinausragt. Sie erlangte vor allem Bekanntheit, als sie als Drehort für den 1991 entstanden Lorriot-Film „Pappa ante Portas“ diente. Auf der Seebrücke befindet sich noch heute wie einst in den 1930er Jahren ein Café.
Zurück an Bord legt die Katharina von Bora ab und verlässt die Ostsee über das südlich an Usedom angrenzte Stettiner Haff. Nach einer circa achtstündigen Fahrt über das ruhige Gewässer erreicht das Schiff abends schließlich den Seehafen von Stettin. Die angestrahlten imposanten Gebäude am Ufer und die beleuchteten Brücken sorgen bereits für Vorfreude auf die bevorstehende Erkundungstour durch Stettin am nächsten Morgen.
Wo Katharina die Große noch klein war …
Nach dem reichhaltigen Frühstück, starten die Passagiere gut gestärkt die Rundfahrt durch Stettin. Besonders beeindruckend ist die Hakenterrasse direkt am Ufer des Hafens. Benannt wurde die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt nach dem Oberbürgermeister Hermann Haken.
Weitere Highlights der siebtgrößten polnischen Stadt sind der grüne Spinatpalast, das Stettiner Schloss, in dem Katharina die Große ihre Kindheit verbrachte sowie die zahlreichen Kirchen Stettins. An der Jacobikirche macht der Reisebus Halt und beim Hineingehen in die größte Kirche Pommerns begeistern die vielen bunten Glasfenster.
Wieder auf der Katharina von Bora angekommen, heißt es „Leinen los, die Piraten kommen!“ Beim Piratenschmaus serviert die Crew das Abendessen mit Augenklappe und Kopftuch. Am Abend erwartet die Crew dann alle im Salon und zeigt eine bühnenreife Show.
Mit dem Schiff in die Höhe
Von Stettin aus fährt der Fluss-Liner weiter in Richtung Niederfinow. In der Ferne ragt bereits das Schiffshebewerk Niederfinow in den Himmel, welches die 83 Meter lange Katharina von Bora in einem Trog 36 Meter in die Höhe heben wird. Stück für Stück steuert der Kapitän Joachim Schramm das Schiff in den Fahrstuhl. Nur fünf Minuten nach der Fahrt im Schiffsfahrstuhl verlässt die Katharina von Bora das Hebewerk über den Oder-Havel-Kanal. Dort macht sie noch ein letztes Mal vor Potsdam in Eberswalde Halt.
Auf dem Tagesprogramm steht ein Besuch des Klosters Chorin. Das Kloster der Zisterzienser Mönche wurde im Jahr 1273 gebaut und ist das größte Kloster des Landes Brandenburg. Wieder begegnet den Besuchern hier die bekannte Backsteingotik. Das Kloster verfügt über keinen Turm, da die Zisterzienser Mönche keinen Reichtum zeigen durften. Die „weißen Mönche“ lebten und arbeiteten einst hier und in dem Kloster lässt sich noch der restaurierte Brüdersaal besichtigen. Innerhalb des Klosters, gesäumt vom Kreuzgang, existierte früher ein schöner Schmuckgarten. Heute findet hier neben ehrenamtlichen Führungen der jährliche Choriner Musiksommer statt, der 2.000 Besucher in die historischen Gemäuer lockt.
Danach geht es mit dem Reisebus noch einmal zum Schiffshebewerk Niederfinow. Dort können die Besucher das 52 Meter hohe Stahlkonstrukt des Alten Schiffshebewerks von außen bestaunen.
Über einen geschlängelten Besucherweg erreichen die Touristen die oberste Ebene des Hebewerks, wo sich Ihnen eine beeindruckende Aussicht eröffnet. Unweit des Alten Schiffshebewerks entsteht das Neue Schiffshebewerk in zeitgemäßem Design.
Mit modernster Technik schafft es der Schiffsfahrstuhl innerhalb von nur drei Minuten mehr als das doppelte Troggewicht vom Alten Schiffshebewerk in die Höhe zu heben.
Mit all den gesammelten Eindrücken des Tages geht es für die Passagiere der Katharina von Bora wieder an Bord. Die Flusskreuzfahrt naht sich nun allmählich dem Ende, denn das letzte Ziel steht bevor: Potsdam.
Danke an den Veranstalter nicko-cruises für die Einladung zur Flusskreuzfahrt. Die Kosten für An-/Abreise trugen wir selbst, ebenso das Getränkepaket an Bord.