Leipzig ist die größte Stadt im Freistaat Sachsen und belegt auf der Liste der Großstädte in Deutschland Platz acht und steckt voller Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten. Die Stadt wurde im 11. Jahrhundert an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen gegründet und ist seit dem Mittelalter für seine Messen und Märkte bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Außerdem befinden sich in Leipzig eine der ältesten Universitäten Deutschlands sowie die Hochschulen für Handel und Musik. Johann Wolfgang von Goethe studierte als junger Mann in der sächsischen Landeshauptstadt. Der Komponist Bach lebte und arbeitete hier und Mendelssohn gründete im Leipziger Gewandhaus die erste Musikhochschule Deutschlands .
Heute ist Leipzig für seinen Reichtum an Kulturdenkmalen bekannt. Rund 14.000 Bauwerke der Stadt stehen unter Denkmalschutz, etwa 90% davon wurden bereits aufwendig restauriert. Wer sich immer noch fragt, warum man ausgerechnet nach Leipzig fahren sollte, es gibt in der Studentenstadt fast kein Wochenende ohne ein Festival, z.B. das Gothic Wave Treffen oder die BachSpiele, um nur einige zu nennen.
Doch werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Leipzig.
1. Thomaskirche
Die Thomaskirche steht im Zentrum von Leipzig südlich vom Markt. Seit dem Jahr 1212 tritt in der gotischen Kirche der weltberühmten Thomas-Knabenchor auf. Noch heute gilt der Kirchenchor als ein Zentrum evangelischer Kirchenmusik.
Im Laufe der Geschichte bekleideten immer wieder bedeutende Komponisten das angesehene Amt des Thomaskantors. Der bekannteste von ihnen war Johann Sebastian Bach, der zwischen 1723 und 1750 hier wirkte. Dem Knabenchor kann man freitags, samstags und samstags zuhören. Nach dem Sonntagskonzert ist Besuchern auch der Barockturm zur Besichtigung freigegeben.
2. Nikolaikirche
Die Nikolaikirche ist nicht nur älteste Kirche in Leipzig, sie ist neben der Thomaskirche auch eines der bekanntesten Glaubenshäuser der Stadt. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts spielte die Kirche eine wichtige Rolle
bei den Reformation, die in Leipzig begannen. Damals predigten Martin Luther und Justus Jonas der Ältere von der Kanzel. Später führte Bach hier viele seiner Stücke auf, darunter auch die bahnbrechende Johannes-Passion.
Und schließlich unterstützte die evangelisch-lutherische Kirche 1989 die Protestbewegung gegen die DDR-Regierung. Der Gottesdienst zu Ehren heilige Nikolaus, der immer am Wochenanfang stattfindet, führte zu den berühmten Montagsdemonstrationen, die schließlich zur Wiedervereinigung Deutschlands beitrugen.
3. Museum der Bildenden Künste
Das Museum der bildenden Künste wird von den Leipzigern auch Bildermuseum genannt. Das Museum enthält die Gemäldesammlungen des Leipziger Kunstvereins, der 1937 gegründet wurde. Leider wurde der Prachtbau am Augustusplatz, in dem das Museum untergebracht war, im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach einer fast 60-jährigen Interimszeit befinden sich die kostbaren Stücke seit 2004 in einem Museumsneubau in der Katharinenstraße. Die heutige Sammlung beinhaltet rund 3.500 Gemälde und 1.000 Skulpturen aus dem Spätmittelalter bis zur Gegenwart.
4. Völkerschlachtdenkmal
Das Denkmal befindet sich im Südosten von Leipzig und soll an die Opfer der Völkerschlacht im Jahr 1813 erinnern. Das monumentale Wahrzeichen wurde anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht im Jahr 1913 eingeweiht und ist mit 91 Metern eines der höchsten Kriegsdenkmäler in Europa. Etwa 600.000 Soldaten standen sich damals vor Stadttoren von Leipzig gegenüber. Die größte Schlacht Europas vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte zur endgültigen Niederlagen Napoleons gegen eine Koalition von Armeen aus Russland, Preußen, Österreich und Schweden.
5. Zeitgeschichtliches Forum
Im zeitgeschichtliches Forum wird die Deutsche Teilung von 1949 bis zur Wiedervereinigung behandelt. Rund 2000 Objekte, Fotos und Filme und zahlreiche Interviews von Zeitzeugen veranschaulichen die Geschichte Ostdeutschlands. Ebenso zeigt die Dauerausstellung den Widerstand und die Zivilcourage, die zu den Montagsdemonstrationen , den die revolutionären Umwälzungen in der DDR und schließlich dem Fall der Berliner Mauer führten.
6. Bach-Museum
Gegenüber der Thomaskirche befindet sich das Museum über das Leben und Werk Johann Sebastian Bachs. In der Ausstellung werden handgeschriebene Musikdokumente und verschiedene seiner Musikinstrumente ausgestellt. Zudem kann man viel über die Familie Bachs erfahren, deren Mitglieder oft Hofmusiker, Kantoren, Instrumentenbauer oder Organisten waren.
7. Der Markt von Leipzig
Der Markt in Leipzig ist der Mittelpunkt der Stadt und gehört zu den traditionsreichsten und schönsten Plätzen Europas. Auf dem von Bürgerhäusern aus dem 16. Jahrhundert und dem Rathaus umgebenen Marktplatz finden Wochenmärkte, der Ostermarkt und der Weihnachtsmarkt statt. Das prominenteste Gebäude an der Westseite ist die Alte Stadtwaage, die jahrhundertelang das Zentrum der Leipziger Messen war.
8. Altes Rathaus
Das Alte Rathaus befindet sich an der Ostseite des Marktes in der historischen Altstadt von Leipzig. Es gehört mit seinen Giebeln, Sprossenfenstern und dem leicht nach links versetzten Turm zu den schönsten deutschen Renaissance-Bauten Deutschlands. Im Inneren des Rathauses ist seit 1909 das Leipziger Stadtmuseum untergebracht. Im Festsaal befindet sich unter anderem ein vollständiges historisches Modell von Leipzig.
Unter den Arkaden im Erdgeschoss befinden sich einige Arten von Restaurants und hinter dem Gebäude liegt der Naschmarkt. Hier lädt eine Freiluftgaststätte mit Blick auf die Goethe-Statue und die alte Börse zum Verweilen ein. Zur Adventszeit ist hier ein Teil des Weihnachtsmarktes aufgebaut.
9. Zoologischer Garten
Der Zoologische Garten von Leipzig befindet sich am Rosental, nordwestlich der Leipziger Innenstadt. Er zählt zu den artenreichsten Zoos in Europa. Mit rund 850 Arten zählt er zu den artenreichsten Zoos in Deutschland und belegt Platz zwei der besten Zoos in Europa.
10. Museum in der Runden Ecke
Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ kann man auch Stasi-Museum von Leipzig bezeichnen. In der Ausstellung wird die Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR behandelt. Die Bezeichnung „Runde Ecke“ kommt natürlich von der Struktur des Gebäudes, das 1911 von den Architekten Hugo Licht und Karl Poser entworfen wurde.
11. Grassi Museum
Das Grassi Museum für angewandte Kunst in Leipzig ist wohl das interessanteste Museum der Stadt. Es ist das zweitälteste Kunstgewerbemuseum Deutschlands und sammelt Gegenstände Kunsthandwerks von der Antike bis zur Gegenwart. Die rund 9.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche ist die Bereiche „Antike bis Historismus“, „Asiatische Kunst. Impulse für Europa“ und „Jugendstil bis Gegenwart“ unterteilt.
12. Leipzig Panometer
Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Leipzig ist das Panometer mit seinen riesigen 360-Grad-Panoramen. Da das Ausstellungsgebäude eine Kombination aus dem ehemaligem Gasometer und den Panorama-Bildnissen von Yadegar Asisi ist, wurde es vom Künstler kurzerhand in Panometer umbenannt.
Gezeigt wurden bisher verschiedene Projekte wie der Regenwald, das antike Rom im Jahr 312 oder die Völkerschlacht bei Leipzig. Seit Januar 2019 ist das aktuelle Panorama der Garten einer ehemaligen Mitarbeiterin des Panometers.
13. Leipzig Hauptbahnhof
Wie kann ausgerechnet ein Bahnhof zu den besten Sehenswürdigkeiten in Leipzig gehören? Der Leipziger Hauptbahnhof wurde 1915 als „Kathedrale des Fortschritts“ erbaut und 2011 zum schönsten Bahnhof Deutschlands gewählt. Er ist nicht nur Verkehrsknotenpunkt, sondern auch architektonisches Denkmal und Konsumparadies. Schon wer in Leipzig den Zug verlässt, wird von dem 83.640 Quadratmeter umfassenden Bahnhof beeindruckt sein. Er ist der flächenmäßig größte Kopfbahnhof Europas. Allein die Fassade des Empfangsgebäudes zur Innenstadt ist 298 Meter breit. Zudem wurde der ehemalige Bahnsteig 24 zum Museumsgleis umgebaut und zeigt fünf historische Lokomotiven.
14. Mädlerpassage
Fast jede europäische Großstadt hat eine historische Einkaufspassage, in der Luxusmarken ihre elegante Kleidung anbieten. So auch die Mädlerpassage in der Leipziger Innenstadt. Das Gebäude wurde 1910 von dem Lederhersteller Anton Mädler in Auftrag gegeben und vom Architekten Theodor Kösser entworfen. Neben rund 40 Fachgeschäften, Cafés und Restaurants in opulenter Umgebung, befindet sich auch der Eingang zu Auerbachs Keller in der Passage.
15. Mendelssohn-Haus
Das Mendelssohn-Haus ist ein Museum zu Ehren des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy in der Goldschmidtstraße von Leipzig. Das Haus wurde 1844 erbaut und Mendelssohn wohnte hier bis zu seinem Tode. In der DDR vollkommen vernachlässigt, wurde das Gebäude anlässlich des 150. Todestages des Künstler nach den ursprünglichen Plänen restauriert und 1997 als Museum eröffnet. Die ehemalige Wohnung, insbesondere das Arbeitszimmer und der Musiksalon können heute besichtigt werden. Sehenswert ist auch der historische Garten, der das Haus umgibt.
16. Auerbachs Keller
Nur wenige Schritte vom Markt entfernt, unter der Mädlerpassage, befindet sich Auerbachs Keller. Das Weinlokal ist die bekannteste und zweitälteste Gaststätte Leipzigs. Zu weltweiter Bekanntheit gelangte Auerbachs Keller, als Johann Wolfgang von Goethe das Studentenlokal zum Schauplatz eines seiner größten Werke machte. Am Eingang des Lokal stehen heute Figurengruppen der Leipziger Bronzebildgießerei Noack, die Faust, Mephisto und die Studenten darstellen.