DS Automobiles ist seit 2016 die eigenständige Premiummarke der PSA Gruppe und stellt mit der DS 7 Crossback einen Markennachfolger der DS 19. Aus fünf Ausstattungsvarianten, neun verschiedenen Lackierungen, fünf Leder-Polstervarianten und diversen Ausstattunges-Paketen kann sich der Kunde seinen DS 7 konfigurieren.
Die DS 7 gefällt mit einem eigenständigen Design für ein Mittelklasse SUV. Beim Druck auf die Entriegelung vollführt der Wagen das erste Schauspiel. Die drei LED-Elemente je Scheinwerfer drehen sich einzeln um 180 Grad und kehren dann wieder in die Ausgangsstellung zurück. Man fühlt sich ein wenig, als stünde das SUV auf einer Showtreppe und plane den würdevollen Gang auf die Kameramarkierung des glänzenden Studiobodens.
Einem Showmaster entsprechend sind auch die Abmessungen. Mit 4,57 Metern Länge ist der Wagen größer als die Konkurrenz in der Kompakt-SUV Klasse aber kürzer als ein Mittelklasse SUV. In der Breite misst die DS 7 1,89 Meter, mit Außenspiegel sind es 2,10 Meter, und in der Höhe kommt der Franzose auf 1,63 Meter. Der Radstand streckt sich auf 2,74 Meter. Ohnehin wirken die Proportionen aber gefällig und das Heck mit zwei rechteckigen Auspuffblenden und LED Rücklichtern stimmig.
Öffnet man das elektrische Heckabteil, stehen dem neuen Eigentümer 555 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung, die über eine relativ hohe Ladekante befüllt werden. Bei umgeklappter Rückbank werden daraus 1.750 Liter und eine ebene Ladefläche.
Nimmt man auf dem Fahrersitz Platz, sticht der ungewöhnliche Innenraum ins Auge. Neben der guten Verarbeitung fallen diverse trapezförmige Elemente und Winkel auf, wie z.B. die Animationen des digitalen Instrumentendisplays, die Schalter auf der Mittelkonsole oder Zierelemente.
Vor der ersten Ausfahrt, steht jedoch die Suche des Start-Stop-Schalters. Dieser ist mittig im Armaturenbrett unter einer Analogen Uhr platziert und auf den ersten Blick nicht als solcher erkennbar. Die Oberflächen sind hochwertig, Hartplastik findet sich weder im Sicht, noch im Tastbereich.
Im Gegenteil, der Testwagen verfügt über Ledersitze in Wabensteppung, die zudem über eine Massagefunktion verfügen. Diese und alle weiteren Funktionen werden über das zentrale 12 Zoll Multifunktionsdisplay gesteuert. Für die häufigsten Funktionen stehen darunter Kurzwahltasten zur Verfügung.
Der Fahrer dürfte häufiger das Digitaldisplay nutzen und zwischen Fahrdaten, Navigationskarten und Nachtsichtgerät wechseln. Die Anzeigenelemente lassen sich zusätzlich individualisieren und zusätzliche Fahrzeugdaten wie Restreichweite und Verbrauch situativ einblenden. Wem die Animationen und Darstellungen der deutschen Hersteller eher an tristes Bauhaus erinnern, findet in der avantgardistischen Darstellung der DS 7 sicherlich seinen Geschmack getroffen.
Für die DS 7 stehen drei Benzin- (130, 181 und 225 PS) und zwei Diesel-Motoren (133 und 177 PS) zur Verfügung. Wahlweise mit Schalt- oder Automatikgetriebe.
Zum Test stand der 225 PS starke Benziner, der die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllt. Beim Kaltstart ist der Motor angenehm leiste und wirkt fast komplett weggedämmt. Die Achtstufenautomatik schaltet angenehm sanft und ist nie überfordert. Der Verbrauch (5,6 Liter Super nach Werksangabe) ist im Stadt-Land-Mix mit erfahrenen 8,4 Litern aber höher aus als angegeben. Bei gesittetem gleiten sind jedoch auch 7,5 Liter im Mix möglich. Der Tankinhalt beträgt 62 Liter.
Die Ausstattungsvariante Be Chic beinhaltet bereits aktive Dämpfer, die von einem Kamerasystem unterstützt werden. Dieses tastet die Fahrbahn nach Unebenheiten ab und ermöglicht ein komfortables vorankommen. Wer möchte, kann den Wagen auch im Sportmodus bewegen, was bei einem SUV jedoch meistens ein sinnloses Unterfangen ist. Auf Kopfsteinpflaster oder schlechten Passstraßen im Alpenhinterland stößt das Fahrwerk aber an seine Grenzen und rollt unsouverän ab.
Der erste Kontakt mit den Assistenzsystemen der DS 7 war innerhalb einer Baustellenauffahrt. Hier übernahm der Spurhalteassistent die alte Fahrspur und machte sich mit einem deutlichen Rucken am Lenkrad bemerkbar. Dies haben andere Herstelle durch sanftere Eingriffe oder Vibration besser gelöst. Tempolimits werden dagegen zuverlässig übernommen und der Abstand zum vorausfahrenden Verkehr souverän gehalten.
Das Nachtsichtsystem mag eine Spielerei sein, bietet aber auch praktischen Nutzen. Vor Fußgängern, Wild am Fahrbahnrand oder Radfahrern ohne Licht warnt das System zuverlässig durch einen Warnton und einer Bildeinblendung für 1.700 Euro inklusive 360 Grad Kamera.
Das wichtigste Assistenzsystem ist jedoch der allgemeine Fahrkomfort der DS 7. Auf langen Autobahnetappen gleitet das SUV souverän im Verkehr und die Sitze laden zum bequemen verweilen ein. Lediglich großgewachsene Mitfahrer haben auf der Rückbank evtl. Probleme mit der tiefliegenden Sitzfläche.
Ab 38.990 Euro (Testwagenpreis 39.790 Euro ohne Extras) erhält man ein Kompakt-SUV, das sowohl in der Ausstattung, als auch in der Größe, die deutschen Kompakt-SUV übertrifft. Die Qualitätsanmutung ist sehr hoch und bietet auf eher kurzen Abmessungen ein hohes Ausstattungsniveau, das andere Hersteller in dieser Klasse, nicht einmal in der Aufpreisliste anbieten.
Im Vergleich zu anderen Kompakt-SUV ist die DS 7 eine interessante Alternative für die Stadt oder kleine Familie – bietet sie doch auf kleinem Raum, hohen Komfort und eine faire Aufpreispolitik.
Der Testwagen wurde von DS zur Verfügung gestellt.