Der Gardasee liegt mitten in Norditalien und zieht sich von der Po-Ebene bis in die Berge der südlichen Kalkalpen. Über die Pässe der Dolomiten kommen jedes Jahr Tausende Touristen mit dem Wohnmobil, Auto oder Motorrad. Sogar mit dem Fahrrad kommen die Urlauber durch das malerische Etschtal.
In den Städten und Dörfern am Seeufer des Gardasees herrscht ein milderes Klima als in anderen Regionen – man sieht Zitronenbäume und Olivenhaine und von Palmen gesäumte Promenaden – und das alles vor der atemberaubende Kulisse der schneebedeckten Berge.
Obwohl der Lago de Garda der meistbesuchte See Italiens ist, fehlt ihm die einzigartige Schönheit des Comer Sees, die geheimnisvolle Atmosphäre des Orta-Sees und die dekadente Atmosphäre des Lago Maggiore.
Dennoch ist der Gardasee aufgrund seiner Vielfältigkeit der familienfreundlichste der italienischen Seen. Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die es hier zu entdecken gibt, ist die Region rund um den See ein Eldorado für Aktivurlauber.
Was kann man am Gardasee machen?
Klettern, Segeln, Surfen und Fahrradfahren, hier könnte man leicht Wochen verbringen, ohne dass einem die Ideen ausgehen würden. Von windgepeitschten Ufern bis hin zu Weinbergen und römischen Ruinen, zahlreiche mittelalterliche Burgen und prachtvolle Villen sind an den Ufern des Gardasees zu finden.
Diese Liste soll ein kleiner Leitfaden sein, mit den besten Ausflugszielen und Top-Sehenswürdigkeiten am Gardasee.
1. Castello Scaligeri in Sirmione
Ein wahres Highlight am Gardasee ist die Scaligerburg auf der Halbinsel Sirmione. Die Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert besteht aus einer Stadtmauer, Wehrtürmen und mehreren Stadttoren, durch die man Zugang zur Altstadt des Ferienortes hat.
Ein Wassergraben trennt das von den Scaligern angelegte Verteidigungssystem vom Festland. Heute steht nur noch ein Teil der einst gewaltigen Festungsanlage an der südöstlichen Ecke des Stadtzentrums. Heute als Museum restauriert, wirkt die gut erhaltene Scaligerburg am Eingang von Sirmione wie eine Kulisse aus einem Märchen.
Für 6 Euro kann man einen Rundgang über die Wehrgänge und Ecktürme machen und auf den 37 Meter hohen Bergfried steigen, von dem man einem grandiosen Ausblick auf den Gardasee hat. EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren zahlen nur 2 Euro.
2. Die Grotten des Catull: Ruinen einer römischen Villa
Am Ende der Landzunge von Sirmione erheben sich auf einem Hügel die Grotten des Catull. Dabei handelt es sich nicht etwa um Felsenhöhlen, sondern die Ruine einer ehemalige römische Villa, in der es schon damals Thermalbäder gab.
Die Grotten des Catull gelten als größte und besterhaltene römische Villa im nördlichen Italien und sind somit eine der Sehenswürdigkeiten, die man am Gardasee unbedingt gesehen haben muss.
Der 167 lange und 105 Meter breite Palast erstreckt sich über drei Geschosse und umfasste es eine Fläche von 20.000 Quadratmetern. Das pompöse Herrenhaus soll dem römischen Dichter Gaius Valerius Catullus gehört haben, der im 1. Jahrhunderts vor Christus gelebt hat. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass das Anwesen schon vor seiner Zeit, im Besitz einer wohlhabenden Römerfamilie war.
Der Eingang befindet sich südlich, an der Stadt zugewandten Seite. Das Gebäude wird von mehreren Veranden flankiert, von der Panoramaterrasse auf der Nordseite hat man den besten Blick über den Gardasee und einen kleinen Sandstrand. an dem man auch baden kann.
Den Ausgrabungsbereich der ehemaligen Villa und ein kleines Museum kann man kostenpflichtig besichtigen. Dieser nördlichste Punkt der Landzunge ist einer der besten Aussichtspunkte am Gardasee. Also besser nicht die Kamera vergessen.
Öffnungszeiten Ausgrabungsstätten und Museum
Winter
Dienstag – Samstag: 8.30 bis 17.30 Uhr
Sonn- und Feiertage: 8.30 bis 14.00 Uhr
Sommer
Dienstag – Samstag: 8.30 bis 19.30 Uhr
Sonn- und Feiertage: 9.30 bis 18.30 Uhr
Montags geschlossen
3. Isola del Garda, Insel im Gardasee
Für die Römer der Antike ein Lustgarten mit Tempel-Gebäuden für höfische Liebeleien wurde die Insel im Mittelalter von Mönchen genutzt.
Nach mehreren Besitzerwechseln wurden die Klostermauern in der Neuzeit zu einer Villa umgebaut. Bis ein Prinz das herrschaftliche Anwesen um 1900 in einen venezianischen Palast verwandelte.
Heute ist die Insel in Privatbesitz der Familie Borghese Cavazza. Von März bis Oktober öffnen sie alljährlich ihre Schätze für Führungen.
Der ca. 2-stündige Rundgang führt durch eine einzigartige Natur, die englischen und italienischen Gärten sowie einige der prunkvollen Zimmer der neugotisch-venezianischen Villa, inkl. eines kleinen Aperitifs auf der Terrasse.
Von Mai bis Oktober stehen im Rahmen eines Konzertsommers regelmäßige Konzerte auf dem Programm.
Der Preis beinhaltet die Bootsfahrt hin und zurück, die Führung der Gärten und Teil der Villa und den Willkommens-Trunk. Es gibt jedoch nur eine einzige Rückfahrt nach der Führung.
Führung auf der Isola del Garda
35 Euro pro Person, Kinder bis 4 kostenfrei
4. Castello di Malcesine (Scaligerburg)
Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel am Ostufer des Gardasees ist das malerische Dorf Malcesine mit seiner Höhenburg. Das Castello Scaligero thront auf einem Felsen hoch über der mittelalterlichen Altstadt des bezaubernden Örtchens.
Durch ein Labyrinth aus engen, verwinkelten Gässchen steigt man hinauf zu der Festung aus dem 6. Jahrhundert. Von einer Panorama-Terrasse (Rivellino) oder dem 31 Meter hohen Turm hat man einen spektakulären Blick auf den Gardasee.
Schon der Dichter Goethe machte während seiner „Italienischen Reise“ in Malcesine Station und zeichnete die pittoreske Kulisse der kleinen Gemeinde mit seinem imposanten Wahrzeichen. Später wurde das herrliche Schloss zum italienischen Nationaldenkmal erklärt.
Während an der Westseite die Felsen schroff in den See abfallen, liegt im Osten unterhalb der Burg die Freilichtbühne Lacaòr. Hier finden im Sommer zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen statt, die alleine schon einen Besuch wert sind. Ein Highlight ist das jährliche Red Bull Cliff Diving, bei dem sich Turmspringer aus schwindelerregender Höhe von der Burg in den Gardasee stürzen.
Zudem befindet sich innerhalb der Schlossmauern ein Museum für Naturgeschichte, das über die Geschichte des Bauwerks und den Gardasee informiert. Mit etwas Glück begegnet man auf der Burg auch einem Brautpaar, denn das Castello zählt nicht nur zu den besten Sehenswürdigkeiten am Gardasee, sondern ist auch ein begehrter Ort für Hochzeiten.
Öffnungszeiten Castello di Malcesine
8. Dezember – 6. Januar: täglich 10.30 – 16.30 Uhr
Februar und März nur Samstags und Sonntags: 12.30 – 18.00 Uhr
April bis Oktober: täglich 9.30 – 19.00 Uhr
Eintritt: 6 Euro
5. Die Monte Baldo Panoramaseilbahn
Seit jeher ist der Monte Baldo ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen am Gardasee. Die meisten Urlauber wagen den Aufstieg wegen dem unvergleichlichen Ausblick von dem höchsten Berg am See.
Wer gut zu Fuß ist, nimmt den Panoramaweg von Malcesine zu Fuß oder per Mountainbike. Wer das nicht schafft, fährt eben einfach mit der Seilbahn.
Seit einigen Jahren ist hier eine weitere Attraktion hinzu gekommen. Die Drehkabinen der angeblich modernsten Seilbahn der Welt, sind schon eine Sehenswürdigkeit für sich, mit einer 360 Grad Aussicht auf den Gardasee.
6. Lazise: Historische Altstadt mit Stadtmauer
Zu den Top Ausflugszielen am Gardasee gehört auch Lazise, eine der ältesten Gemeinden Italiens. Am Südostufer des Gardasees gelegen, findet man in der kleinen Hafenstadt gleich eine Reihe von Sehenswürdigkeiten.
Neben seiner sechstürmigen Scaligerburg, ist Lazise vor allem bekannt für seine fast vollständig erhaltene Stadtmauer. Hinter drei großen Stadttoren, verbirgt sich eine autofreie Altstadt mit zahlreichen verwinkelten Gässchen und mittelalterlichen Gebäuden.
An dem idyllischen kleinen Hafen, in dem bunte Fischerboote schaukeln, führt die Lungolago. Die rund zehn Kilometer lange Promenade führt von Lazise über Bardolino bis nach Garda. An dem von Blumen und Pinien gesäumten Uferweg gibt es zahlreiche kleine Cafés, Bars und Restaurants. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit für einen Spaziergang oder eine Radtour direkt am Wasser. Auch viele Skater nutzen die befestigte Uferstrasse für eine Runde …
7. Desenzano del Garda
Desenzano del Garda liegt in einer weiten Bucht im Südwesten des Gardasees. Die mit fast 30.000 Einwohnern größte Stadt der Region ist vor allem für ihr mildes Klima, die ideale Infrastruktur und das überaus reiche und abwechslungsvolle kulturelle Erbe bekannt.
Die Geschichte der Stadt reicht bis in die Urgeschichte zurück. Zum Beispiel ist die Römische Villa in Desenzano del Garda das wichtigste archäologische Zeugnis der großen spätantiken Villen in Norditalien.
Darüber hinaus locken weitere Sehenswürdigkeiten wie die Römische Villa, der Dom Santa Maria Magdalena und das Castello di Desenzano aus dem 11. Jahrhundert mit seiner schönen Aussicht.
Wer durch die historische Altstadt über die Piazza Malvezzi zum Alten Hafen schlendert, sollte seine Kamera nicht vergessen. Denn der alte Bootsanleger mit der alten Burg im Hintergrund gilt als bedeutendes Wahrzeichen und eines beliebtesten Fotomotive. An der Strandpromenade befindet sich auch der neue Hafen, von dem regelmäßig die Linienschiffe zu den anderen Orten am Gardasee auslaufen.
Weiterhin gibt es in Desenzano und der näheren Umgebung verschiedene Diskotheken. Eine davon rühmt sich sogar, die größte Disco Europas zu sein. Dies macht die Stadt attraktiv für junge Leute, die jeweils Freitag- und Samstagabend aus dem Umkreis nach Desenzano pilgern.
8. Gardaland
Eine der Hauptattraktionen am Gardasee, welche vor allem Familien mit Kindern anspricht, ist das Gardaland. Der größte Freizeitpark Italiens lockt jährlich mehrere Millionen Besucher an. Im Jahr 1975 eröffnet, hat der Park heute eine Größe von mehr als neun Hektar und bietet seinen Besuchern mehr als 40 Fahrgeschäfte.
Das Gardaland in Castelnuovo del Garda ist in mehrere Themenbereiche aufgeteilt. Für Kleinkinder besonders empfehlenswert ist das “Fantasy Kingdom”. Neben zahlreichen Spielmöglichkeiten gibt es hier beispielsweise eine Traktorrundfahrt und auch eine Achterbahnen für die ganz Kleinen.
Darüber hinaus findet man in dem Themenpark auch noch das Prezzemolo Land, Rio Bravo, Piratenbucht, die Kung fu Panda Academy, Arabien und das Peppa Pig Land.
Eintritt Gardaland: Erwachsene und Kinder 40 Euro
Eintritt Gardaland + Wasserpark: 60 Euro pro Person
Die Movieland Studios sind ein weiteres Ausflugsziel am südlichen Gardasee, nur ca. 2 Kilometer vom Gardaland entfernt. Der Filmpark gehört zum Canevaworld Resort, das neben einem Ritterspiel und einer nächtlichen Vergnügungsmeile auch den Aqua Paradise Park, Italiens größter Wasserpark betreibt.
Kernstück des Parks sind die Shows mit Themen von Filmklassikern wie den Blues Brothers, Terminator und Zorro.
In einer sensationellen Stunt Show vertreten und sorgt dort auch diesmal wieder auf seine eigene Art für Recht und Ordnung.
Des weiteren gibt es eine sehr aufwändige Special FX Fahrt, die so manch andere Studio Tour ziemlich alt aussehen lässt, und eines der besten und längsten Horror Häuser.
Allein hierfür würde sich wohl schon der Eintritt lohnen. Seit dem Eröffnungsjahr wurde regelmäßig investiert, so wurde 2005 eine Special-FX Show mit dem Namen Terminator 2: Live eröffnet und knüpft seitdem nahtlos an die Bombast-Trilogie an.
2006 wurde die erste große Fahrattraktion, der Hollywood Action Tower, eröffnet. Bei diesem Free Fall der ersten Generation kann man sich wie ein echter Stuntman fühlen! In 4-Personen Gondeln geht es per Aufzug auf einen 50 Meter hohen Tower um von hier aus mit der Gondel gen Erdboden zu rasen.
Ein wirklich ungewöhnliches Erlebnis, denn an heutige Free Fall Tower erinnert das nostalgische, aber dennoch sehr rasante Fahrgeschäft wirklich nicht mehr. Darüberhinaus wurde 2006 U-571, ein U-Boot Simulator eröffnet.
Eintritt im Movieland
- Erwachsene größer als 140 cm 30 €
- Kinder und ermässigte Eintrittskarte zwischen 100cm und 140cm kostet 25 €
- Freier Eintritt unter 1 Meter
10. Die Burg von Torri del Benaco
Von den 44 Burgen, die von den Scaligern in ihrer 125-jährigen Herrschaft erbaut wurden, stehen 8 am Ost- und Südufer des Gardasees. Eine der prachtvollsten dieser Festungen steht in Torri del Benaco und ist Wahrzeichen und wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt. Seine Türme (Torri) haben wohl auch dem Ort am Ostufer der Gardasees seinen Namen gegeben.
Gebaut wurde die Burg im 14. Jahrhundert von Antonio della Scala auf einem Fundament aus der Römerzeit gebaut, um den mittleren Gardasee vor Angriffen schützen. Von diesem letzten Herrscher der Scaliger wurde auch die eindrucksvolle Burg in Sirmeone in Auftrag gegeben.
Im 15. Jahrhundert bekam die Burg eine erneute Bedeutung, als Torri del Benaco vom Dogen von Venedig zum Hauptsitz der Gardesana dell’ Acqua ernannt wurde. Zu diesem Zusammenschluss gehörten insgesamt zehn Gemeinden, die den Schmuggel am Gardasee unterbinden sollten.
Später verlor die Burg an Bedeutung, Teile der Ringmauern wurden zum Bau einer Limonaie verwendet. Die Burg verfiel weiter bis ins Jahr 1980, als die Gemeinde die Anlage restaurierte. Heute bestimmen Türme der Scaligerburg immer noch das Ortsbild von Torri. Auf die alten Wehrmauern kann man hinaufsteigen und den Blick über den Gardasee genießen. In der Burg ist ein Museum untergebracht, dass über Fischerei auf dem Gardasee und die Landwirtschaft an dessen Ufern berichtet.
Öffnungszeiten Castello di Torri del Benaco
01. April – 15. Juni: 9.30 – 12.30 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr
16. Juni – 15. September: 9.30 – 13.00 Uhr und 16.30 – 19.30 Uhr
16. September – 31. Oktober: 9.30 – 12.30 Uhr und 14.30 – 18.00 Uhr
Eintritt: 3 Euro
11. Der Torbole-Sarche Radwanderweg
Für Aktivurlauber ist der Radwanderweg von Torbole nach Sarche (oder umgekehrt) eine gute Idee. Die 56 Kilometer lange Strecke ist jedoch nicht nur bei Radfahrern beliebt, auch Wanderer und Jogger begeben sich gerne auf die herrliche Tour durch das Sarcatal.
Denn in dem sogenannten „Tal der Seen“ voller Olivenhaine und Weinberge findet man neben der schönen Landschaft auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten.
Der leicht zum bewältigende Radweg verläuft vom Ufer des Gardasees über alte römische Brücken an der Sarca entlang, vorbei an mittelalterlichen Kirchen und antiken Burgen.
12. Die „Garda by Bike“ Fahrradtour
Wenn wir schon einmal mit dem Fahrrad am Gardasee unterwegs sind, sollte auch der Garda by Bike als Sehenswürdigkeit erwähnt werden. Es soll der spektakulärste Radweg Europas werden, auf dem man den See direkt am Wasser komplett umrunden kann. Im Sommer 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein, und der Traum für Fahrradfans Wirklichkeit werden.
Einige spektakuläre Teilstücke kann man jetzt schon besichtigen. Zum Beispiel ein zwei Kilometer langer Abschnitt, der von Limone sul Garda nach Norden führt. In 50 Meter Höhe schmiegt sich hier der Radweg die schroffen Klippen.
Die Planken ausgelegte Strecke ist wegen seiner schönen Landschaft und dem atemberaubenden Ausblick nicht nur für Radfahrer ein Highlight, auch Fußgänger, Sportler und Naturliebhaber können sich in ihrem Urlaub am Gardasee auf diese neue Attraktion freuen.
13. Valeggio sul Mincio und Borghetto
Wer Italien in seiner ursprünglichen Form erleben möchte, sollte einen Ausflug in das nur wenige Kilometer südlich vom Gardasee gelegene Valeggio am Mincio unternehmen.
Zu der Gemeinde Valeggio Sul Mincio gehört unter anderen auch das mittelalterliche Festungsdorf Borghetto. Hier teilt sich der Fluss, um sich wenige hundert Meter später wieder zu vereinen. Inmitten dieser Wasserläufe befindet sich das alte Mühlenviertel mit kleinen Gässchen und mittelalterlichen Häuschen in denen Handwerksläden ihre Waren anbieten. Die ehemaligen Mühlen an den Ufern wurden zu Restaurants und Cafés umgebaut.
Über die Insel führt die imposante Ponte Visconteo bis hinauf zu der noch prächtigeren Scaliger Burg. Der beeindruckenden Brückenbau aus Backstein ist 650 Meter lang und wurde ursprünglich als Staudamm errichtet, um einer feindlichen Stadt das Wasser abzudrehen.
Heute wird auf der Brücke einmal im Jahr das Tortellini-Fest gefeiert, denn auch Valeggio beansprucht die hier als „Liebesknoten“ bekannten Tortellini erfunden zu haben.
Borghetto ist ein bezaubernder Ort für ein Abendessen, der an Romantik kaum zu überbieten ist. Nicht umsonst wurde das kleine Dorf in den Club der Borghi più Belli d’Italia‘, der schönsten Ortschaften Italiens aufgenommen.
Tipp: Von Peschiera del Garda führt ein von Zypressen und Olivenbäumen gesäumter Radweg direkt am Mincio entlang durch Getreidefelder und Weinberge nach Borghetto.
Ebenfalls sehenswert in Valeggio ist der Parco Sigurtà Giardini hinter der Scaliger Burg. Der Park zählt zu den schönsten Gärten und Landschaftsparks Italiens. Auf einer Fläche von über 600.000 qm erwartet die Besucher eine einmalige Parklandschaft.
Ein Wegenetz von sieben Kilometern Länge durchzieht den Garten. Auf den 18 Wasserflächen blühen Seerosen. Tulpen, Iris, Seerosen, Rosen und Astern verwandeln den Park in ein buntes Blütenmeer. Außerdem gibt es Themengärten mit Buchsbäumen und Heilkräutern, ein Labyrinth aus Eiben sowie einen Bauernhof mit Streichelzoo für Kinder.
14. Die Zitronengärten von Limone sul Garda
15. Der Botanische Garten in Gardone Riviera
Der Botanische Garten Gardone befindet sich in der Gemeinde Gardone Riviera am Westufer des Gardasees. Bekannt ist diese außergewöhnliche Anlage vor allem aufgrund seiner atemberaubenden Flora und der Skulpturen namhafter Künstler, die geschickt zwischen den Pflanzen platziert wurden.
Jahrzehnte lang pflegte die André-Heller-Stiftung den Garten mit über 2000 Pflanzenarten aus Afrika und Südamerika, Asien, Europa und Australien, aufgrund des milden Klimas an harmonisch angelegten Bächen, Wasserfällen und Teichen voller Koi-Karpfen wachsen. Dazwischen findet man immer wieder indische und marokkanische Skulpturen zusammen mit Werken von Roy Lichtenstein, Susanne Schmögner, Mimmo Paladino, Keith Haring und André Heller.
Öffnungszeiten: März bis November täglich von 9 bis 19 Uhr
Eintritt: 12 Euro, Kinder 5 Euro
16. Der Wasserfall Cascata Varone
Die Cascata Varone Wasserfälle liegen in einer spektakulären Schlucht etwa 3 Kilometer nördlich von Riva del Garda. Hier fällt das Wasser stufenförmig durch eine Felsenschlucht. Schon seit 1874 ist dieses Naturschauspiel für die Öffentlichkeit zugänglich und gehört seitdem zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten am Gardasee.
Zugang bekommt man nur durch den Parco Grotta Cascata Varone. In den vom Architekten Gabriele d’Annunzio entworfenen Gebäuden am Eingang ist ein großzügiger Picknickbereich, eine Bar und ein Souvenirladen untergebracht.
Besichtigen kann man die 55 Meter tiefe Schlucht von verschiedenen Aussichtspunkten. Hinauf gelangt man über 115 Treppenstufen, die durch einen botanischen Garten voller Zypressen, Hortensien und Oleander führen.
Für einen Besuch solltet ihr festes Schuhwerk, Regenschutz und etwas Warmes zum Überziehen mitbringen.
17. Der Busatte Adventure Park – Kletterpark in Torbole
Im Busatte Adventure Park in der Nähe von Torbole gibt es Möglichkeiten zum Klettern und Biken. Auf fünf Parcouren wird hier in den Baumwipfeln Kletterspaß für die ganze Familie geboten oder diejenigen, die einfach nur eine sportliche Herausforderung suchen.
Zur Parkanlage gehören neuerdings auch eine BMX-Arena mit Cross-Country Strecken für Mountainbikes sowie Basketball- und Volleyballfelder.
Eintritt 20 Euro
18. Vittoriale degli Italiani
Der Vittoriale degli Italiani ist ein großer Museumskomplex in Gardone Riviera, das der Dichter Gabriele D’Annunzio in den 1920er Jahren erwarb und gestalte. Die weitläufige Anlage umfasst heute Ausstellungsräume und eine Parkanlage mit Kunstwerken sowie ein Amphitheater.
Die höchst exzentrische Persönlichkeit des Dichters durchdringt seine ebenso bizarre Kunst-Villa und ihrem weitläufige Garten. Die Besichtigung des Hauses ist sicherlich eines der ungewöhnlichsten Dinge, die man am Gardasee tun kann.
Wer das Haus besichtigt, bekommt eine ungefähre Ahnung für die Extravaganz der Dichters. In seinem Schlafzimmer steht ein Bett in Sargform. Zudem sind in der Villa eine indigoblaue Badezimmereinrichtung, Statuen und andere ungewöhnliche Einrichtungsgegenstände zu sehen.
Am Eingang kann man aus verschiedenen Führungen wählen. Die einfache Tour führt durch das Haus dauert 30 Minuten. Ein etwas ausführlichere Rundgang „Secret d’Annunzio” zeigt mehr von seinem bunten Privatleben. Eine andere zeigt die militärischen Heldentaten des Dichters, darunter die Leitung eines Bombenangriffs auf Wien im Ersten Weltkrieg.
In dem hügeligen weitläufigen Parkgelände findet man auch D’Annunzios Schiff, das er befehligte und das ebenso ungewöhnlichen Mausoleum, in dem er begraben liegt. Mit mehr als 200.000 jährlichen Besuchern, zählt der Vittoriale-Komplex zu den bestbesuchten Museen Italiens.
19. Die Weinstrasse in Bardolino
Bardolino ist eigentlich ein bezauberndes Fischerdörfchen am südöstlichen Gardasee. Doch berühmt ist das Örtchen für seine Weine und die Weinstraße, die 80 Kilometer durch das hügelige Hinterland führt. Die Bardolino-Weinstraße führt durch 16 Gemeinden mit mehr als 70 Weinkellern, Restaurants und Beherbungen.
Die sonnenverwöhnten Hügel im Umland sind mit Wein und Olivenbäumen bepflanzt. Neben der Weinherstellung lebt die kleine Stadt von Fischerei und neuerdings von geführten Weintouren. Zahlreiche Weingüter und Ölmühlen verkaufen ihre Wein- und Ölproben direkt, einige haben auch kleine Museen eingerichtet.
Die Weinstraße ist gut ausgeschildert und kann leicht mit dem Auto oder Fahrrad und zu Fuß erkundet werden. Sie führt nicht nur an Weingütern vorbei, auf denen neben dem berühmten Bardolino-Wein auch einheimischn Rebsorten wie Corvina, Rondinella und Molinara angebaut werden.
Rund um Bardolino bietet kann man aber auch die schöne Landschaft und das historische Erbe der Region kennenlernen. Der mittelalterliche Ortskern von Bardolino zum Beispiel ist geprägt von Gebäuden aus verschiedenen Epochen und spiegelt die turbulente Vergangenheit der Region wieder. Mit seinen breiten Gassen, zahlreichen Geschäften und der nach Westen gerichteten Uferpromenade lädt Bardolino bis in die Abendstunden zum Bummeln ein.
Mittelpunkt der Altstadt ist die lang gezogene Piazza Matteotti, die vom Hafen bis zur Pfarrkirche Santi Nicola e Severo reicht. Die zahlreichen Läden haben bis Mitternacht geöffnet und von den Restaurants am alten Fischerhafen kann man wunderbar den Sonnenuntergang genießen.
Viele der rund 2 Millionen jährlichen Besucher kommen im Herbst zum Weinfest nach Bardolino. Einige nehmen dann sogar an der Weinlese teil.
20. Castello de Arco, Burgruine im Norden
Abgesehen davon, dass es nördlich des Gardasees über 150 Klettergebiete gibt, können nicht ganz so ambitionierte Kletterer einen Aufstieg zur Burg von Arco wagen.
Die Ruine von Schloss Arco ist ein Überbleibsel aus der glorreichen Vergangenheit des Trentino und heute das Wahrzeichen der Stadt. Viele Maler haben den Burgfelsen auf Leinwand verewigt. Das bekannteste Werk mit diesem Motiv ist wohl das Aquarell von Albrecht Dürer, welches im Louvre von Paris hängt.
Die alte Schlossruine thront 120 Meter über dem Urlaubsort auf einem gewaltigen Felsen aus feinstem Kalkgestein. Der Weg führt von der Sarca, die am Fuße des markanten Burgberges dahinplätschert, durch duftende Olivenhaine bis hinauf zu den alten Gemäuern. Vom Dorfzentrum braucht man nur ca. 20 Minuten für den Aufstieg.
Vom Torre Renghera, dem obersten Turm, kann man bis zum Gardasee schauen, auch der Ausblick zum schneebedeckten Monte Stivo und bis zur Paganella ist grandios.
Eintritt Castello de Arco: 3,50 Euro
21. Ausflug nach Verona
Verona liegt südöstlich vom Gardasee und ist nur wenige Kilometer von Peschiera del Garda entfernt. Die italienische Stadt an der Etsch, in der Julia von einem Balkon ihrem Romeo zugewinkt haben soll, ist berühmt für ihr historisches Zentrum.
Nach Venedig ist Verona die zweitgrößte Stadt der Region Venetien und hat 269.000 Einwohner. Ehemals eine römische Siedlung, zieht Verona heute aufgrund seiner reichen Geschichte sowie seiner zahlreichen antiken Bauwerke wie der Arena oder der Ponte Scaligero eine große Zahl von Touristen an.
