Welches sind die besten Sehenswürdigkeiten in Rothenburg ob der Tauber? Das Städtchen an der Romantischen Straße in Mittelfranken ist einer dieser verträumten mittelalterlichen Orte, die aus einer Märchenwelt stammen könnten. Um die Altstadt zu betreten, muss man ein Verteidigungssystem mit mehr als 40 Türmen passieren.
Die noch erhaltenen Mauern bewachen eine idyllische Stadt aus vornehmen Patrizierhäusern und Fachwerkhäusern mit Türmchen. In seiner Blütezeit war Rothenburg eine kaiserliche Freistadt, die dem Heiligen Römischen Kaiser untergeordnet war, und eine der zehn größten Städte des Reiches.
Die ehemalige Reichsstadt in Mittelfranken zieht mit ihren verwinkelten Gässchen, Türmchen und Fachwerkhäusern jedes Jahr tausende Touristen an. Das besondere an dem malerischen Ort ist, dass das Panorama durch keinerlei moderne Bauten gestört wird. Schon allein die zahlreichen Postkartenmotive machen die Kleinstadt zu einer der schönsten Städte in Deutschland.
Werfen wir einen Blick auf die besten Sehenswürdigkeiten in Rothenburg ob der Tauber.
1. Das Plönlein
Es ist wohl das meist fotografierte Postkartenmotiv und die bekannteste Straße in Rothenburg. Gemeint ist Weggabelung in der Schmiedgasse. Dort wo sich die Straße in die obere und untere Gasse teilt , stehen die schönsten Fachwerk- und Steinhäuser in dem mittelalterlichen Städtchen.
Von der Gabelung sieht man zwei Stadttore aus dem 13. Jahrhundert. Links führt die Gasse durch den Siebersturm zum oberen Marktplatz. Der Kobolzellerturm auf der rechten Seite der Kurve mündet in das Taubertal. In der Mitte der Gabelung steht das schönste Gebäude des Ensembles, ein Fachwerkhaus mit spitzem Giebeldach und einem malerischen Brunnen davor.
2. Das Rathaus
Das imposanteste Gebäude von Rothenburg ist wohl das Rathaus am Marktplatz. Das geschichtsträchtige Bauwerk besteht aus zwei Teilen.
1. Direkt am Marktplatz befindet sich das 1578 fertiggestellte Renaissance-Hauptgebäude mit einer Barockarkade im Erdgeschoss, darüber einen Wendeltreppenturm und einen dreistöckigen Erker an der Ecke. Die reich verzierten Elemente zeigen einige der besten Ausdrucksformen der Renaissance-Architektur im deutschsprachigen Raum.
Dieser Teil ersetzt den Ostflügel des ursprünglichen gotischen Rathauses aus dem 13. Jahrhundert, das 1501 bei einem Feuer niederbrannte.
2. Der weiße Westflügel steht noch in seiner ursprünglichen Form. Er trägt das Kaiser- und Stadtwappen auf seinem dreieckigen Giebel. Im Sommer und an den Wochenenden im Winter können Sie für ein paar Euro den Wachturm besteigen, um über die Dächer von Rothenburg zu blicken.
Bemerkenswert ist, dass sich das historische Verlies der Stadt im Lichthof des Rathauses befindet. Ein weiteres Highlight ist die begehbare Aussichtsplattform des Rathausturms. Von hier aus haben Besucher einen einzigartigen Blick auf Rothenburgs Altstadt und das Taubertal.
3. Marktplatz
Sie brauchen einen ganzen Artikel, um die vielen historischen Anekdoten auf dem geschichtsträchtigen Platz neben dem Rathaus festzuhalten.
Genau an dieser Stelle wurde das Gebiet von Holstein 1474 von Kaiser Friedrich III. an König Christian von Dänemark übertragen. Eine weitere Anekdote stammt aus dem Dreißigjährigen Krieg. Der damalige Bürgermeister der Stadt Georg Nusch rettete die Stadt durch eine Wette mit dem Heerführer der katholischen Liga Graf von Tilly. Demnach sollte die Stadt verschont bleiben, wenn sich jemand fände, der einen 3,25-Liter-Krug in einem Zuge austrinken könne.
Georg Nusch gewann die Wette und rettete vielen Bürgen der Stadt das Leben. Dieser Moment wird von den Automaten an der Ratstrinkstube auf der Nordseite des Platzes pünktlich zwischen 10:00 und 22:00 Uhr nachgestellt. Eine weitere Begebenheit ist die Einkerkerung des Bürgermeisters Toppler im Stadtverlies, als dieser 1408 in Ungnade gefallen war.
4. Die Stadtmauer
Als Rothenburg 1274 zur kaiserliche Reichstadt wurde, stand die Verteidigung der Stadt an erster Stelle. So wurde rund um die Stadt eine vier Kilometer lange überdachte Mauer errichtet und mit 42 Wehrtürmen und sechs Toren ausgestattet. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Stadtmauer bei einem Bombenangriff beschädigt. Nach Kriegsende wurde das Bauwerk restauriert und mit Spendentafeln versehen.
Heute kann man auf dem vier Kilometer langen Rothenburger Turmweg in einer zweistündigen Themenwanderung alles über die technischen Details der verschiedenen Tore und Türme erfahren. Zudem gibt es jede Menge Informationen über die historischen Ereignisse der Stadt.
5. Der Burggarten
Der Stauferkönig Konrad III. errichtete um 1142 die Burg Rothenburg ob der Tauber dem nördlich benachbarten Bergsporn. 1356 wurde die schon stark baufällige mittelalterliche Reichsburg nach einem Erdbeben abgerissen.
Nur die zur Blasiuskapelle umgebaute Halle und der heutige Schlossgarten blieben erhalten. Von der Terrasse des Gartens hat man einen grandiosen Blick über das Taubertal und die südlichen Viertel der Stadt. Im Mittelpunkt des Gartens stehen acht Sandsteinskulpturen, die die vier Jahreszeiten und die vier Elemente darstellen.
6. Georgsbrunnen
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Rotenburg ob der Tauber ist der Georgsbrunnen auf dem Marktplatz. Das Denkmal aus dem Jahre 1446 befindet sich zwischen Rathaus und dem Fleisch- und Tanzhaus.
Der Brunnen war über acht Meter tief und hatte ein Fassungsvermögen von 100.000 Litern. Im 16. Jahrhundert wurde er mit einer Skulptur von St. George mit einem Drachen verziert, die im Winter von einer Glasfassade vor Kälte geschützt wird.
7. Mittelalterliches Kriminalmuseum
In der historischen Kommandantur des Johanniterordens befindet sich ein oft grausiges Museum, das sich mit 1.000 Jahren Kriminalität befasst. Schwerpunkt der Ausstellung sind mittelalterliche und Renaissanceprozesse, Foltermethoden und Strafen.
Neben verschiedenen bizarren Folterinstrumenten, gibt es auch viele aufschlussreiche Details über die religiöse Inquisition und Geschichte der Polizei. Zu den Exponaten gehören auch juristische Manuskripte, eine Sammlung von Siegeln und alte Drucke, die Gerichtsverfahren darstellen.
Im ersten Stock befindet sich eine authentische Eiserne Jungfrau. Vor dem Eingang steht ein sogenannter „Tauchstuhl“, mit dem aufsässige Frauen und unehrliche Handwerker bestraft wurden.
8. Jakobskirche
Die Stadtkirche St. Jakob liegt direkt im Herzen der Altstadt und ist eines der prominentesten Gebäude von Rothenburg. Ihre zwei über 50 Meter hohen Türme überragen die ganze Stadt und sind schon von Weitem sichtbar. Wer genau hinschaut, wird bemerken, dass die Türme unterschiedlich hoch sind.
Berühmt ist die Kirche wegen ihrer Heilig-Blut-Reliquie im handgeschnitzten Altar von Tilman Riemenschneider und die Rieger-Orgel, die zu den größten in ganz Bayern zählt. Zudem liegt Rothenburg ob der Tauber an den Jakobswegen nach Santiago de Compostela und an dem Gotteshaus machen jedes Jahr über 1000 Pilger halt.
Jakobskirche Rothenburg
Klostergasse 15
Öffnungszeiten:
Januar bis März und November: 10 Uhr – 12 Uhr sowie 14 Uhr – 16 Uhr
April bis Oktober: 9 Uhr – 17 Uhr
Dezember: 10 Uhr – 16.45 Uhr
9. Die Doppelbrücke
Die imposante 126 Meter lange Doppelbrücke im Westen der Stadt führt über das bezaubernde Taubertal. Sie war im Mittelalter ein wichtiger Knotenpunkt auf der Handelsroute zwischen den Städten Augsburg und Würzburg und als Zollbrücke eine der wichtigsten Einnahmequellen von Rothenburg.
Im 2. Weltkrieg wurde die Brücke gesprengt und 1956 originalgetreu wieder aufgebaut. Heute ist sie eines der schönsten Fotomotive von Rothenburg und beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Einige Rundwanderwege führen direkt über die Brücke. Schon allein wegen dem grandiosen Panoramablick über die Stadt ist die Brücke ein sehr beliebtes Ausflugsziel in Rothenburg.
10. Historiengewölbe
Im Historiengewölbe mit Staatsverlies im Rathaus von Rothenburg werden mit lebensgroßen Figurengruppen Szenen nachgestellt, die im Dreißigjährigen Krieg hier stattgefunden haben könnten. Eine Treppe führt in die einstigen Verliese von Rothenburg ob der Tauber.
Einer der prominentesten Häftlinge in diesem Kerker war der legendäre Bürgermeister Heinrich Toppler, der Rothenburg durch seine riskante expansive Politik an den Rand des Abgrunds gebracht hatte. Zwei Monate nach seiner Inhaftierung verstarb Toppler, ohne dass eine Verhandlung stattgefunden hatte. Historiker vermuten, dass man ihn einfach verdursten ließ.
Interessant ist, dass sein Vermögen nach seinem Ableben zu je einem Drittel an die Stadt, den König und dann erst an Erben aufgeteilt wurde. Das kleine Topplerschlösschen erinnert noch heute an diese Zeit.
11. Rothenburgmuseum und Reichsstadtmuseum im Ochsenhof
Das historische Rothenburgmuseum befindet sich in einem ehemaligen Dominikanerkloster aus dem 13. Jahrhundert. Die gotischen Kreuzgänge sind des Gebäudes sind größtenteils erhalten geblieben. Die originalgetreue Klosterküche zählt zu den ältesten in Deutschland. In den Galerien ist eine große Sammlung von Waffen und Rüstungen sowie alltägliche Gegenstände, wie Kleidung, Münzen und jüdische liturgische Ornamente.
Auch den legendären Krug den Georg Nusch bei seiner Trinkwette gelehrt haben soll, kann man hier besichtigen. Zudem gibt es auch einige kostbare spätgotische Skulpturen aus Kirchen und Klöstern der Stadt.
12. Käthe Wohlfahrts Weihnachtsmuseum
Das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt zeigt die Entstehung der weihnachtlichen Bräuche in Deutschland. In dem Museum wird erklärt, wie sich Bräuche in den unterschiedlichen Regionen des Landes über die Jahrhunderte entwickelten. Zudem werden Handwerkstraditionen des deutschen Weihnachtsschmucks wie Holzschnitzerei und Glasbläserei gezeigt.
13. Das Rödertor
Eine weitere lohnende Sehenswürdigkeit in Rothenburg ist das Rödertor mit eigenem Verteidigungskomplex am südöstlichen Eingang zur Altstadt. Reisende mußten hier zuerst die beiden Zollhütten mit ihren Spitzdächern passieren. Danach führt ein Gehweg in die Außenburg, die als Lager und Stall genutzt wurde. Von dort gelangt man über einen Wassergraben zum Hauptturm aus dem frühen 13. Jahrhundert.
Für eine Gebühr von 1,50 Euro kann man den Turm am Wochenende und nachmittags besteigen und das Panorama über die Stadt genießen.
14. Die Schmiedegasse
Der Marktplatz von Rothenburg liegt auf einer kleinen Anhöhe, von der in südlicher Richtung die Schmiedgasse bis zum Plönlein hinunterführt. Gesäumt wird die mittelalterliche Straße von historischen Häusern in denen jede Menge Restaurants, Cafés und kleine Souvenirläden ihre Waren anbieten.
Gleich am Anfang der Gasse steht das Baumeisterhaus, das zu den schönsten Patrizierhäusern der Stadt zählt. Direkt unterhalb des Marktplatzes wohnte hier der Steinmetz Leonhard Weidmann, der auch einer der Baumeister des Rathauses war. Zwischen den Fenstern im ersten und zweiten Stock befinden sich 14 Karyatiden, die die sieben Todsünden und die sieben Tugenden darstellen.
16. Die Rossmühle, Jugendherberge
Die Jugendherberge in der 500 Jahre alten Rossmühle liegt im südlichen Teil der Altstadt von Rothenburg. Die Anlage besteht aus Roßmühle und dem 80 Meter entfernten Spitalhof. Die Herberge ist mit seinem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis ideal für Familienausflüge und Klassenfahrten.
Wegen der Altstadtlage gibt es keine Parkmöglichkeiten. Aber nur 200 Meter entfernt gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz P1 oder am Topplerweg kostenlos (300 Meter).
Jugendherberge Rothenburg ob der Tauber
Übernachtung ab 24,40 Euro
Mühlacker 1, 91541 Rothenburg ob der Tauber
Tel: 09861 9416-0
www.rothenburg.jugendherberge.de
17. Reiterlesmarkt
Die Tradition des Weihnachtsmarktes in Rothenburg reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Geöffnet ist der Markt mit seiner Kulisse aus Giebelhäusern auf dem Marktplatz und seinen Verbindungsstraßen. vom 1. bis 23. Dezember.
Mit etwas Glück kann man das Maskottchen des Marktes sehen. Das sogenannte Reiterle war ein legendärer germanischer Reiter, ursprünglich dafür bekannt, die Seelen der Toten zu sammeln. Das heutige Reitlerle ist dagegen nur ein fröhlicher Bote, der jedes Jahr den Markt eröffnet.
18. Staudthof
Gleich neben dem Marktplatz in der Herrngasse steht das älteste Patrizierhaus der Stadt. Der Staudthof ist nach der Familie von Staudt benannt, die seit 1697 Eigentümer ist.
Das Anwesen umfasst einen dreigeschossigen verputzten Traufseitbau mit Sattel- und Halbwalmdach und einem 120 Meter langen Innenhof. Dazu gehören eine Scheune, Ställe und ein wunderschöner Garten mit zwei Jahrhunderte alten Eiben. Das Gebäude wurde im 12. Jahrhundert außerhalb der Stadtmauer erbaut und verfügte deshalb über eine eigene Verteidigungsmauer.
Zu bestimmten Terminen kann man die Tenne, die historische Küche und den romantischen Innenhof besichtigen.
Staudthof
Herrengasse 18, 91541 Rothenburg ob der Tauber
Öffnungszeiten und Führungen am besten hier erfragen:
Tel: 0 157 70220513
stadtfuehrungen-rothenburg.de
19. Die Gerlachschmiede
Wer das Rödertor passiert hat, kommt in der Wenggasse an einem urigen alten Haus vorbei. Die Gerlachschmiede aus dem Jahre 1469 ist eine altes Fachwerkhaus mit einem dreieckigen Giebeldach auf einer von Holzbalken getragenen Veranda.
Das Gebäude im südöstlichen Teil von Rothenburg wurde bei einem Bombenangriff im März 1945 zerstört. Aber schon 1948 wurde es originalgetreu wieder aufgebaut. Noch bis 1967 arbeitete hier tatsächlich ein Schmied, der Hufeisen herstellte. Auf dem Straßenschild sieht man Hammer und Zange der Schlosser- und Schmiedezunft.
20. Schneeballen
Der Schneeball war einst ein Hochzeitsgebäck in Österreich und in Hohenlohe-Franken. Heute ist das etwas 8 bis 10 Zentimeter große Gebäck aus Mürbeteig vor allem rund um Rothenburg ob der Tauber und Dinkelsbühl eine bei Touristen sehr beliebte Spezialität. Die Tauberkugeln, wie sie auch genannt werden, kann man hier in fast allen Cafés und Bäckereien bestellen.
21. Liebliches Taubertal
Die Tauber schlängelt sich von Rothenburg ob der Tauber nördlich durch eine fruchtbare Hügellandschaft bis sie bei Wertheim in den Main fließt. Hier befindet sich die Ferienlandschaft Liebliches Taubertal zwischen Rothenburg ob der Tauber, Wertheim und Freudenberg. Diese herrliche Kulturlandschaft mit ihrer traumhaften Natur ist beliebt bei Fahrradfahrern und Wanderern.
Insbesondere die Weinstraße Taubertal führt auf einer Strecke von 204 Kilometern durch das Weinland Taubertal. Sie verbindet gleichermaßen Kulturlandschaft und Winzer- und Weingärtnerbetriebe. Weinfeste, Weinproben und Besenwirtschaften laden die Besucher das ganze Jahr über zu regionalen Spezialitäten ein.
22. Weinland Taubertal
Rund 30 private Weingüter sind im Weinland Taubertal tätig. 14 dieser privaten Weingüter haben sich dem Arbeitskreis „Weinland Taubertal“ angeschlossen.
Die Winzer-Betriebe entlang dem Flusslauf der Tauber sind ein begehrtes Wanderziel auf der Strecke von Rothenburg ob der Tauber bis nach Wertheim. Einige Weingüter befinden sich auch in den Nebentälern des Mains, in den Weinorten Dertingen und Kembach.
Die besten Ausflüge rund um Rothenburg
- Schloss Weikersheim
- Kirchberg an der Jagst
- Kloster Bronnbach