2Tet
Reiseführer preisen das jährliche Tet-Fest in den schönsten Farben an. Das Tet-Fest, das Neujahrsfest, ist das höchste und wichtigste Fest in Vietnam. Es ist so wichtig, dass alles stehen und liegen gelassen wird und die Vietnamesen nach Hause zu ihren Familien fahren. Was Reiseführer gerne verschweigen ist, dass es sich um ein reines Familienfest handelt.
Ho Chi Minh-City, eine Stadt mit knapp 10 Millionen Einwohnern, entvölkert sich regelrecht, denn die alten Familienstammsitze liegen auf dem Land. Eine Völkerwanderung setzt vor und nach dem Tet-Fest ein. Für Urlauber kann dies in mehrfacher Hinsicht belastend sein: Tickets sind ausverkauft, Läden und Restaurants geschlossen, Banken und öffentliche Gebäude sind ebenfalls für Tage zu und oft sind die Preise erheblich gestiegen. Und was Urlauber vom Tet-Fest mitbekommen sind lediglich emsige und gestresste Vietnamesen, die auf Blumenmärkten die letzten Dekorationen aufkaufen und versuchen, so schnell wie möglich zur Familie nach Hause zu kommen. Tet hat den Flair von Weihnachten, Neujahr, Vatertag und Sommerschlussverkauf in einem zusammen.
Vom eigentlichen Tet-Fest werden Besucher leider kaum etwas mitbekommen, denn das Fest findet ausschließlich im Familienkreis zu Hause statt. Bei der Planung wäre es demnach wirklich sinnvoll zu fragen, ist es notwendig? Viele Sehenswürdigkeiten sind nämlich geschlossen, und auch die großen Einkaufszentren öffnen an den drei Tet-Tagen lediglich für ein oder zwei Stunden! Viele junge Vietnamesen finden das Tet-Fest selber nicht besonders toll, weil es an diesen Tagen einfach nichts zu tun gibt.
Wenn Sie sich entscheiden, über das Tet in Vietnam zu verweilen, stellen Sie sicher, dass Dinge, die sie tun wollen auch machbar sind. Die Regierung gibt normalerweise ein halbes Jahr im Voraus bekannt, wie viele Tage frei sind und wann diese Tage beginnen und enden. Allerdings sind lediglich öffentliche und staatliche Institutionen wie Behörden, Schulen und Banken daran gebunden. Private Geschäfte können öffnen oder schließen, wann sie wollen und so lange sie wollen.
3ATM und Geld
Geldautomaten finden sich überall, mit abnehmender Anzahl dann auf dem Land. Nicht alle akzeptieren EC-Karten oder Kreditkarten. Es ist nicht immer einfach, einen funktionierenden Automaten zu finden. Während der Tet-Zeit können Banken auch mehr als eine Woche geschlossen sein. Dann werden die Geldbestände auch in den Automaten nicht aufgefüllt.
Für Urlauber, die von den Automaten leben, kann dies oft gravierende Folgen haben. Es lohnt sich deswegen, Bargeld zur Hand zu haben. Pro Tag rechnen Sie mit 50 Euro. Das ist eigentlich mehr als ausreichend und sollte auch Hotelkosten decken können. Nehmen Sie keine Dollars mit. Euros lassen sich auch in Vietnam gut tauschen, vor allem ist der Wechselkurs besser als für Dollar. Zudem sparen Sie die Wechselgebühren.
In Vietnam ist der Dong die Währung. An manchen Stellen können Sie mit Dollar oder sogar Euro bezahlen, aber die Wechselkurse sind dann fiktiv und oft mehr als nachteilig für Sie. Vietnam ist zwar ein sicheres Land, aber eben ein armes. Nehmen Sie also nicht zu viel Bargeld mit. Außerhalb der Tet-Zeit sind Banken täglich offen, manche Filialen sogar an Samstagen. Hier lässt sich also immer ein wenig Geld umtauchen oder Reiseschecks verrechnen.